Deutsche sind nicht experimentierfreudig

Es ist viel von der digitalen Revolution die Rede und wie sie alle möglichen Lebensbereiche umkrempeln wird. Bei einem Thema üben die Deutschen aber bisher eine große digitale Zurückhaltung - bei Geldanlagen und Vermögensverwaltung.


Deutsche sind nicht experimentierfreudig

Konservativ ist die Einstellung der meisten Bundesbürger rund ums Geld. So sehr "online" sonst angesagt ist, eine gute Hälfte der Deutschen geht für Bankgeschäfte immer noch in die Filiale. Nur jeder Fünfte nutzt Mobile Banking, und auf Bargeld und Münzen möchte eine große Mehrheit nach wie vor nicht verzichten. Das Sparbuch ist trotz Minizinsen wesentlich beliebter als das Aktiendepot. Bei Geldanlagen vertraut man mehr auf bekannte Bank-Marken als auf innovative digitale Anbieter.

Robo-Advisors konnten bisher nicht punkten

Diese Reserviertheit ist sehr zum Leidwesen einiger Fintech-Startups, die sich mühen, in klassische Geschäftsfelder von Banken vorzustoßen. Robo-Advising ist woanders ein großer Erfolg, in Deutschland tut man sich mit der automatisierten Anlageberatung und Vermögensverwaltung schwer. Obwohl inzwischen bereit etliche Anbieter am Markt sind, konnten gerade mal 800 Millionen Euro Anlagegelder eingesammelt werden. Das ist geradezu winzig im Verhältnis zum Billionen-Geldvermögen der Deutschen.

Dabei ist das Konzept der Robo-Advisors durchaus fundiert. Sie nutzen anerkannte Regeln der Geldanlage und Vermögensverwaltung, sind kostengünstig und setzen auf ETFs - die als am besten erachteten Instrumente, um breit gestreut in ganze Märkte zu investieren. Gerade für Kleinanleger, die nicht genug Potential für eine individuelle Beratung und Vermögensverwaltung haben, könnte das eine interessante Lösung sein.

Banken wollen mit Robo-Advising Kosten sparen 

Das haben inzwischen auch klassische Banken erkannt. Sie setzen verstärkt auf Robo-Advising, zum Teil in Kombination mit herkömmlicher Bankberatung, zum Teil als Ersatz. Denn die Robo-Advisors sind wesentlich günstiger als persönliche Berater. Sie helfen Kosten sparen. Manchmal wird sogar mit Lockangeboten versucht, die neue Technik schmackhaft zu machen. Ob das wirkt, muss sich zeigen. Wer das nicht will, hat immer noch bankenunabhängige und kompetente Finanzberatung als Alternative.


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