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ETC sind keine ETF

Exchange Traded Commodities (ETCs) bieten Anlegern die Möglichkeit, auf einfache Weise von der Wertentwicklung eines bestimmten Rohstoffs zu profitieren. Im rechtlichen Sinne sind ETCs Schuldverschreibungen, die börsentäglich gehandelt werden.


ETC sind keine ETF

Exchange Traded Commodities gehören zu den jüngeren Finanzprodukten. Seit ETCs an der Börse eingeführt wurden, haben auch private Anleger die Möglichkeit, gezielt in einen Rohstoff wie zum Beispiel Gold, Öl oder Agrarrohstoffe zu investieren. ETCs werden wie ETFs an der Börse gehandelt, dennoch gibt es zwischen Exchange Traded Commodities und Exchange Traded Funds Unterschiede, die der Anleger bei seiner Investitionsentscheidung berücksichtigen muss.

Unterschiede zwischen ETFs und ETCs

Falls Sie schon einmal die Absicht hatten, gezielt in Gold oder einen anderen Rohstoff zu investieren, haben Sie sich vielleicht gefragt, warum es für solche Investitionen keine passenden ETFs gibt. Das ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich, denn ETFs sollen Anlegern ein Höchstmaß an Sicherheit bieten. Um das Risiko der Anteilseigner zu begrenzen, investieren ETFs breit gestreut in einen Index. Wer mithilfe von ETFs in Rohstoffe investieren will, kann darum nur Anteile an einem Rohstoffkorb erwerben. Entwickeln sich einzelne Werte dieses Korbs rückläufig, werden die dadurch entstehenden Verluste in der Regel durch gewinnbringende Werte kompensiert. 

Der Gesetzgeber verbietet es, dass ETFs in einzelne Werte investieren, weil dann keine risikomindernde Diversifikation gewährleistet ist. Um diese Lücke zu schließen, wurden 2006 ETCs eingeführt. 

Varianten von ETCs:

  • physisch hinterlegte ETCs (beispielsweise Goldbarren, die im Tresor eines Treuhänders verwahrt sind)
  • Swap basierte ETCs (vollständig besicherte ETCs)
  • Swap basierte ETCs, die durch Drittdeckung besichert sind
  • Rohstoff-ETCs auf Futures

Welche Risiken birgt die Investition in ETCs?

Private Anleger, die sich für ETCs interessieren, sollten sich zuvor von einem erfahrenen, unabhängigen Finanzfachmann beraten lassen, da die Risiken bei solchen Geschäften höher sind als bei ETFs und vergleichbaren Finanzprodukten. Bei ETFs ist das Anlagevermögen der Anteilseigner im Falle der Insolvenz vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt, da es sich um ein Sondervermögen handelt. ETCs sind durch verschiedene Schutzmechanismen abgesichert. Bei physischen ETCs haben die Anteilseigner Anspruch auf die hinterlegten Basiswerte, sollte der Emittent insolvent werden. Den speziellen Schutz in Form des Sondervermögens gibt es für Inhaber von ETCs jedoch nicht. Bei Rohstoff-ETCs hängt die Performance stark von den Rollverlusten beziehungsweise -gewinnen ab.

Zusätzlich müssen die Erwerber von ETCs mit höheren Kosten als bei ETFs rechnen, weil der Aufwand des Managements bei ETCs deutlich höher ist. Für die Kosten, die für die Lagerung der Basiswerte anfallen, müssen die Anteilseigner ebenfalls aufkommen.


Dieser Text ist vom Autor freigegeben worden. Er trägt daher die alleinige inhaltliche und presserechtliche Verantwortung. Eine Haftung anderer Personen/Institutionen ist ausgeschlossen.

  

 

 

 

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