Garantieprodukte in der Altersvorsorge: Garantien sind richtig teuer

Vermutlich favorisieren Sie als Anleger bei der Altersvorsorge auch Produkte, die mit Garantien versehen sind. Was Ihnen dabei entgeht: Sie bezahlen für die vermeintliche Sicherheit einen hohen Preis. Auch dürften die abgedeckten Risiken höchst selten eintreten.


Garantien

Viele Anleger bevorzugen Geldanlagen, die mit Garantien behaftet zumindest das eingezahlte Kapital sichern. Die Sicherung greift nur bei Ereignissen, die seit Jahrzehnten nicht mehr stattgefunden haben, und ist zudem teurer als von den meisten gedacht. Rein rechnerisch und bisher nur in Simulationen festgestellt, bekämen 0.6 Prozent aller Anleger am Ende weniger heraus, als sie eingezahlt haben, die restlichen 99.4 Prozent könnten mit Gewinnen rechnen. Wir wollen Ihnen im nachfolgenden Beitrag zeigen, wie viel Geld Sie durch teure Garantieprodukte verlieren können.

Die Mehrzahl der Anleger verlässt sich auf Garantien

Sie sichern damit ein minimales Risiko von 0.6 Prozent ab, welches bisher praktisch noch nie eingetreten ist, und verlieren damit sehr viel Geld. In gut 99 Prozent aller Fälle vermehrt sich das eingesetzte Kapital gerade langfristig erheblich, wobei nur ein vergleichsweise geringes Risiko in Kauf genommen werden muss.

Natürlich möchten wir an dieser Stelle keinesfalls Ihren Sicherheitsanspruch kritisieren. Garantieprodukte binden jedoch sehr viel Geld für die Absicherung und diese Mittel generieren keinerlei Rendite mehr. Die Produktanbieter wissen sehr wohl um die geringe Wahrscheinlichkeit, dass die abgesicherten Ereignisse jemals eintreten. Sie verraten es Ihnen jedoch aus gutem Grund nicht. 

Das entgeht Ihnen beim Bau auf Garantien

Angenommen, Sie wollten als 25-jähriger Sparer monatlich 50 Euro in ein sicheres Produkt investieren. Ihr Ziel ist eine Summe von gut 25.000 Euro, die Ihre Altersvorsorge aufbessern soll. Dafür eignen sich festverzinsliche Anleihen, welche etwa ein Prozent an Zinsen abwerfen. Von den erwähnten 50 Euro müssten Sie zum Kapitalerhalt über 42 Jahre lang monatlich gut 32 Euro in die Festverzinslichen investieren. Zudem hätten Sie noch knapp 18 Euro pro Monat für die Geldanlage in rentablere Anlageklassen übrig. 

Wenn Sie sich jedoch mit derselben Summe im gleichen Zeitraum für ein bestmöglich diversifiziertes Aktieninvestment entscheiden, verzichten Sie auf die üblichen Garantieversprechen. Sie erwirtschaften stattdessen pro Jahr etwa acht Prozent Rendite. In diesem Fall können Sie nach Ablauf von 42 Jahren stattliche 230.000 Euro erwarten, während die erste Option aufgrund der vermeintlich sichereren Anlageform nur etwa 90.000 Euro generiert. Die Kapitalgarantie beim ersten Beispiel kostet somit 140.000 Euro. Und jetzt Hand aufs Herz: Sind Ihnen Garantien wirklich so viel wert, vor allem wenn sie so gut wie nie gebraucht werden?

Mit Aktien immer im Vorteil

Natürlich können die Zinsen langfristig wieder steigen, damit würden geringere Beträge für die Absicherung fällig und es könnte mehr in den Aktienanteil investiert werden. Dann schlagen die Garantien weniger zu Buche und die Endsumme steigt auf etwa 170.000 Euro.

Gerade wenn Sie schon 35 Jahre oder älter sind, können Sie als Aktiensparer immer auf deutlich mehr Rendite hoffen als ein Anleger mit hohem Sicherheitsbedürfnis. 

  • Wenn Sie mit 35 Jahren in Aktien anlegen, erwirtschaften Sie bis zur Rente bei 150 Euro monatlich etwa 200.000 Euro mehr als ein  Sparer mit hohem Sicherheitsanspruch.
  • Selbst mit 45 Jahren und monatlich 200 Euro erzielen Sie über Aktieninvestments 100.000 Euro mehr als beim Sparen mit Garantieprodukten.

Die Differenzen sind die jeweiligen Kosten für die Garantien. Sie sollten sich überlegen, ob Sie diese Summen wirklich für zu 99.4 Prozent nicht eintretende Ereignisse ausgeben möchten.


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