Immobilienfonds: Neustart nach Desaster?

Nach jahrelangem Desaster wagen sich einige Banken mit neuen Immobilienfonds auf den Markt und zielen damit in erster Linie auf Privatanleger ab. Der Deutschlandfonds der Deutschen Bank überzeugt vor allem Sparer mit geringen Mindesteinlagen.


Immobilienfonds

Der neue Immobilienfonds der Deutschen Bank

Vierzehn Jahre lang hatte das führende deutsche Geldhaus dem Immobilienmarkt die kalte Schulter gezeigt, doch das soll demnächst anders werden. Der Fonds Grundbesitz Deutschland geht zum ersten Oktober an den Start und wird in allen Filialen der Bank angeboten.

Für Privatanleger offeriert er neue Perspektiven, denn sie können bereits mit 50 Euro einsteigen. Das Portfolio des Immobilienfonds weist ausgewogene Strukturen auf. Die Gelder der Anleger werden in gewerbliche sowie privat genutzte Immobilien in deutschen Wachstumsregionen investiert.

Dabei werden neben Metropolen auch mittelgroße Städte fokussiert, die Selektion einzelner Objekte hat bereits begonnen. Die Deutsche Bank will mit dem Fonds 700 Millionen Euro einsammeln und hat bereits zwei weitere Immobilienfonds laufen. Die beiden Beteiligungen investieren allerdings in globale beziehungsweise europäische Immobilienwerte.

Ein Immobilienfonds mit Alleinstellungsmerkmalen

Der Fonds der Deutschen Bank ist der Erste, den die Deutsche Bank nach neuen Vorgaben seitens der Gesetzgebung konstruiert hat. Demnach müssen die Anleger ihre Fondsanteile mindestens zwei Jahre halten und können nur unter Beachtung der einjährigen Kündigungsfrist aussteigen. Die Verordnung will Liquiditätsengpässe in der Zukunft unterbinden.

Sind Immobilienfonds wieder interessant?

Diese Frage beantworten Experten mit einem Ja und verweisen auf die hohe Nachfrage bei Sachwerten, insbesondere im Umfeld niedriger Zinsen. Die Fachleute geben dem neuen Fonds gute Chancen, weil er in Immobilien aller Segmente gleichermaßen anlegt und sich dabei nicht nur auf Großstädte konzentriert. 

Wiederbelebung der Branche

Die neuen Immobilienfonds stehen für den Neuanfang in einem Segment, welches in der letzten Finanzkrise unter erheblichem Vertrauensverlust zu leiden hatte. In dieser Zeit gerieten viele Fonds in Schwierigkeiten, weil institutionelle Investoren kurzfristig aus eigener Geldknappheit enorme Summen abzogen. Verbraucher sahen in Immobilienfonds risikoreiche Anlagevehikel und hielten Abstand. 

Ein weiterer Grund für die Schieflage zahlreicher Fonds war die damals bestehende Möglichkeit der täglichen Anteilsrückgabe. Dabei blieb unberücksichtigt, dass der Verkauf von Immobilien wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt, in der Folge mussten die Emittenten oft den Vertrieb einstellen.

Auch die Mitbewerber kommen mit neuen Fonds

Ungeachtet der Tatsache, dass derzeit noch 15 offene Immobilienfonds abgewickelt werden, gehen andere Institute mit neuen Produkten an den Start. Die Fondsgesellschaft KanAm hat noch zwei Fonds in der Abwicklung und wirbt bereits für einen Immobilienfonds der neuen Generation. Auch bei der SEB sind neue Fonds in Planung. Allerdings haben die Emittenten aus der Vergangenheit gelernt und passen auf die Liquiditätsquote auf.


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