Liebe zum Betongold: Bausparen im Trend

Angesichts anhaltender Niedrigzinsen und fehlender Anlagealternativen sind Immobilien derzeit besonders gefragt. Auch wer sich das Betongold sonst eigentlich nicht leisten könnte, kann angesichts der günstigen Kreditkonditionen mit einer günstigen Finanzierung rechnen. Als Baustein erfreut sich dabei ein klassisches Produkt nach wie vor großer Beliebtheit: das Bausparen.


Bausparen

Bausparen: Rekordjahr 2013

2,3 Millionen neue Verträge konnten die privaten Bausparkassen vergangenes Jahr abschließen, 2013 wurde für die Branche zu einem der besten Geschäftsjahre der Nachkriegsgeschichte. Viele Bausparer wollen von den im Vergleich zu anderen Anlagen guten Bausparzinsen profitieren und sich gleichzeitig einen günstigen Bausparkredit in der Zukunft sichern. Die garantierten Konditionen machen das Bausparen dabei vergleichsweise kalkulationssicher. 

Grundsätzlich ist gegen Bausparen als Bestandteil einer Baufinanzierung nichts zu sagen. Es verbindet die Eigenkapitalbildung mit der Kreditfinanzierung und unterstützt damit eine der Grundregeln für die Finanzierung von Betongold: mindestens ein Viertel der benötigten Summe sollte über Eigenmittel finanziert werden, um die Belastung überschaubar zu halten und Risiken abzufedern. Mehr ist noch besser. 

Ein schwieriges Rechenexempel 

Dennoch empfiehlt es sich, nicht blind auf die scheinbar attraktiven Konditionen beim Bausparen zu vertrauen. Tatsächlich ist die Frage, ob und wie sich ein Bausparvertrag rentiert, kein einfaches Rechenexempel, sondern eine Kalkulation mit mehreren Unbekannten. In der Ansparphase leistet der Bausparer in der Regel einen Zinsverzicht, der später zur Subventionierung des Bausparkredits eingesetzt wird. Ob sich das lohnt, hängt von Zinssituation in der Zukunft ab, die niemand wirklich vorhersagen kann.

Oft können Bausparer zwischen mehreren Zinsmodellen wählen. Höhere Zinsen in der Ansparphase bedeuten dabei folgerichtig immer höhere Kreditzinsen später. Manchmal kann eine solche Option sogar besser sein, wenn das allgemeine Zinsniveau auch in Zukunft niedrig liegt.  Auch bei den im Vergleich zu Tagesgeld oder normalen Spareinlagen hohen Zinsen müssen Abstriche gemacht werden. So wird ein Teil der Sparleistungen zunächst für Abschlussgebühren verbraucht. Das schmälert die Rendite.

Belastend wirkt auch, dass Bauspardarlehen später relativ schnell getilgt werden müssen. Das führt nicht nur zu hohen Raten, sondern erschwert auch die Tilgung teurerer Finanzierungen. Der günstigste Kredit muss dann möglicherweise zuerst zurückgezahlt werden - keine wirklich sinnvolle Betongold-Strategie.   

Vor allem bei Förderung lohnend 

Richtig lohnend ist Bausparen vor allem für Bauherren, die erst noch Eigenkapital bilden müssen und dafür staatliche Förderung in Anspruch nehmen können: Wohn-Riester, Arbeitnehmersparzulage für vermögenswirksame Leistungen oder Wohnungsbauprämie verbessern die Rendite von Bausparverträgen nachhaltig.

Wer dagegen schon über ein gutes Eigenkapitalpolster verfügt und nicht auf Förderung hoffen kann, sollte sich überlegen, ob er Bausparen für sein Betongold einsetzt. 


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