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Die Hausratversicherung - Eine Auffrischung

Zur Weihnachtszeit sind viele reich beschenkt worden oder haben selbst Neuanschaffungen getätigt. Das Vertrauen in die Hausratpolice ist groß, kaum jemand denkt über die Anpassung der eigenen Versicherungssumme nach – das kann im Ernstfall teuer werden.


Die Hausratversicherung - Eine Auffrischung

Nach Aussage des Bundes der Versicherten sind nicht wenige Bundesbürger unterversichert und zahlen nichtsdestotrotz einen zu hohen Preis für die veraltete Police. Hat ein Verbraucher sich schon seit einer oder zwei Dekaden nicht mehr mit der Hausratversicherung auseinandergesetzt, ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Innehalten gekommen. Wird der Haushalt von Einbrechern oder einem Wasserschaden heimgesucht, bezahlt die Hausratversicherung im Normalfall. Stellt sich allerdings heraus, dass der Versicherungskunde unterversichert war, bleibt er auf einem Teil seines Schadens sitzen.

Generell werden alle Gegenstände ersetzt, die sich im Haushalt befinden und durch Feuer, Sturm, Hagel, Leitungswasser, Vandalismus, Blitzschlag, Diebstahl, Explosionen oder Implosionen entstehen. Als Hausrat zählen beispielsweise Teppiche, Möbel, Bekleidung, Bücher und Haushalts- sowie Arbeitsgeräte. Auch sind Solaranlagen, Satellitenschüsseln, Computer, Sportgeräte und Campingausrüstungen abgedeckt.

Darüber hinaus greift die Hausratpolice auch bei Kunstwerken, Münzen, Schmuck, Gold und Bargeld, wobei die Entschädigung für solcherlei Wertsachen auf 20 Prozent der Versicherungssumme begrenzt ist, solange es nicht anders vereinbart wurde. Ist Geld nicht in einem Tresor aufbewahrt, wird eine Entschädigung von maximal 1500 Euro gewährt. Für Wertpapiere, Urkunden und Sparbücher greift in der Regel ein Limit von 2500 Euro. E-Bikes und teure Fahrräder werden nur mitversichert, wen der  Schutz ausdrücklich vereinbart ist, genau wie Überspannungsschäden an Elektrogeräten wie Fernsehern oder Computern, die bei Gewittern eintreten können.

Die Versicherungssumme entspricht im Idealfall genau dem erforderlichen Betrag, der benötigt wird, um den Wohnstandard im Falle eines Totalverlusts wiederherstellen zu können, ohne finanzielle Einbußen davonzutragen. Es existieren Verträge mit dynamischen Anpassungsklauseln: im Laufe der Zeit erhöht sich die Summe zwar automatisch, doch deckt sie wahrscheinlich nicht den tatsächlichen Wert des Hausrats ab.

Im Falle der Unterversicherung, also wenn der Hausrat wertvoller ist als die versicherte Summe, muss der Versicherer auch bei kleinen Schäden nur einen Teil des Verlustes bezahlen. Mit dem Ziel, Beiträge zu sparen, setzen Verbraucher die Versicherungssumme immer wieder zu niedrig an. Ein Beispiel soll das ganze Ausmaß einer Unterversicherung vorführen: Der Wert der Wohnungseinrichtung beträgt 60 000 Euro, doch die Police ist für 30 000 Euro abgeschlossen worden. Es tritt ein Wasserschaden ein, der den 2000 Euro teuren Teppich ruiniert. Er muss vollständig ersetzt werden. Hier übernimmt die Versicherung aus Gründen der Unterversicherung nur 1000 Euro.

Manche Versicherer rechnen gerne pauschal und ziehen dafür die Quadratmeteranzahl der Wohnfläche zu Rate, um sie mit einem Wert zu multiplizieren, der in der Regel bei 650 Euro liegt. Der Bewohner einer 80 Quadratmeter-Wohnung ist demnach mit 52 000 Euro versichert. Verfügt die Wohnung allerdings über eine hochwertige Einrichtung, führt die Pauschalmethode zu einer Unterversicherung. Hier gilt jedoch auch, dass der Versicherer im Schadensfall den Kunden nicht auf dieses Kriterium hin überprüft. Aber Vorsicht ist angebracht, weil es als arglistige Täuschung gelten kann, wenn jemand die Quadratmeterzahl bewusst niedriger ansetzt, als sie tatsächlich ist. Die Hausratversicherung zahlt, wenn es so kommt, gar nichts.

Sind E-Bikes oder wertvolle Fahrräder angeschafft worden, sollte der Verbraucher  darüber nachdenken, seine Police zu erweitern. Auf den Jahresbeitrag bezogen, liegt der Mehrbetrag im Bereich von 15 bis 30 Euro pro Jahr. Verfügt der Tarif über einen Nachtschutz, ist das Fahrrad auch geschützt, wenn es sich außerhalb der Wohnung befindet – rund um die Uhr. Andernfalls gehören Räder des Nachts in einen Abstellraum oder in den Keller. In diesem Fall ist auch die Erweiterung nicht weiter von Belang. Separate Policen bieten mitunter einen Rundumschutz. Sie werden von Fahrradclubs vertrieben und kosten im Jahr rund 80 bis 120 Euro.

Meist finden Kunden preiswerte Alternativen, wenn sie ihren Vertrag aktualisieren möchten. Ein Vertrag wird gekündigt, drei Monate bevor das Versicherungsjahr abgelaufen ist. Teilweise sind die Preisunterschiede so gewaltig, dass Familien oder junge Leute 200 bis 400 Euro im Jahr sparen können. Der Umstieg auf ein günstigeres Angebot kann im Extremfall sogar 1000 Euro Ersparnis bedeuten. Verbraucherzentralen beraten wechselwillige Kunden auf kostenpflichtiger Basis. Online bietet die Stiftung Warentest diesen Service gegen eine Gebühr in Höhe von zwölf Euro an. (LB/BHB)


 
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