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Energiekonzerne mit Problemen: Das Beispiel RWE

Die großen Energiekonzerne scheinen bei der Energiewende den Anschluss verpasst zu haben, dies zeigt sich besonders deutlich bei RWE. Der Konzern versucht, die Umsatzrückgänge mit Einsparungen zu bekämpfen, doch die wirkliche Krise kommt erst noch.


Energiekonzerne

Die Geschäftsmodelle der Energiekonzerne sind überholt

Vor allem die Anlagen von RWE sind teuer und rentieren sich immer weniger. Das liegt einerseits an den niedrigen Preisen, die für Strom in Zeiten des Überangebots zu erzielen sind. Andererseits sind die Kohlekraftwerke der Energiekonzerne keine wirkliche Alternative zu den stillgelegten Atommeilern. Zudem scheint die Energiepolitik der Regierung derzeit eher die kleinen Erzeuger zu begünstigen. Ökostrom aus Wind und Sonne hat Vorrang und kann jederzeit ins Netz eingespeist werden. Die Preise sind noch garantiert und weit von der Realität der Märkte entfernt. Durch den gewachsenen Umweltschutz der Verbraucher findet konventionell erzeugter Strom auch zu niedrigen Preisen kaum Absatz.

Die großen Energiekonzerne hatten noch nie viel Sympathie bei der Bevölkerung, daher wird der Niedergang von RWE und Co. als eine Begleiterscheinung der Energiewende akzeptiert. In Zeiten der Dezentralisierung passen ehemalige Monopolisten nicht mehr in die Welt der Energieerzeugung. Es scheint letztendlich an den derzeit noch nicht verfügbaren Speichermöglichkeiten für Ökostrom zu liegen, dass die Regierung die großen Energieunternehmen wie RWE noch unterstützt. Schließlich muss bei Windstille oder Dunkelheit jemand Strom ins Netz einspeisen.

Die Energiekonzerne müssen sich selbst helfen

Aus diesem Grund haben sich Energiekonzerne wie RWE harte Sparprogramme auferlegt. Seit Ende des Jahres 2011 hat RWE schon nahezu zehn Prozent der 70.000 Arbeitsplätze abgebaut. Darüber hinaus will der Konzern bis 2016 sämtliche Investitionen in neue Anlagen einstellen, gerade einmal der Bestand soll noch gepflegt werden. Die Pläne von RWE lassen Weltuntergangsstimmung aufkommen, doch ist die Situation hausgemacht und selbst verschuldet. Es wurde zu Anfang der Energiewende vor allem die Erschließung neuer Wachstumsmärkte verpasst, alle großen Energiekonzerne verließen sich auf ihren besonderen Status und die Gunst der politischen Entscheidungsträger.

Darüber hinaus begingen RWE und Co. den Fehler, das Gelingen der Energiewende anzuzweifeln und machten sich damit auf breiter Front bei weiten Teilen der Bevölkerung unbeliebt. Das weitere Schicksal der Energiekonzerne kann erst nach dem Ende der sich hinziehenden Koalitionsverhandlungen besser vorhergesagt werden, denn es sind deutliche Einschnitte bei den Subventionen von Ökostrom geplant.

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