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Verbraucherschutz: Die Vorgänge um Infinus waren vorhersehbar

Zumindest für den Verbraucherschutz war die Entwicklung im Fall Infinus keine große Überraschung. Ein Blick auf die Internetpräsenz der Organisation zeigt, dass die Verbraucherschützer schon seit fast zwei Jahren vor dem Unternehmen aus Dresden warnen.


Verbraucherschutz

Die Behörden ermitteln gegen die Infinus AG wegen Orderschuldverschreibungen

Dabei soll es zu unrichtigen Angaben bezüglich der Ertrags- und Vermögenslage gekommen sein. Das Aufgebot des Landeskriminalamtes war bei der zu Anfang November durchgeführten polizeilichen Durchsuchung besonders groß. Vierhundert Beamte suchten an den verschiedensten Orten in Deutschland und Österreich nach Beweisen für ihren Verdacht. Sechs Personen wurden einstweilig festgenommen. Auf sie konzentrieren sich die weiteren Ermittlungen. Betroffen vom Fall Infinus sind circa 25.000 Anleger. Es geht dabei um ein Anlagevolumen von ungefähr 400 Millionen Euro. Als Emittent der oben genannten Orderschuldverschreibungen wurde der Mutterkonzern von Infinus, die ebenfalls in Dresden ansässige "Future Business" genannt.

Auffällig war die Infinus AG schon lange. Vor allem der Verbraucherschutz kritisierte nicht nur das Geschäftsmodell des Unternehmens, sondern auch den Umgang mit Geschäftspartnern oder Leuten, die einfach eine andere Meinung zu Infinus vertraten. Vor allem gegen Kritiker bemühte das Unternehmen öfters einmal die hauseigene Rechtsabteilung. Bei dem Finanzdienstleister war der Blick hinter die Kulissen für Außenstehende absolutes Tabu und schon gar nicht wurde die Analyse des Geschäftsmodells toleriert. Das erfuhren Finanzfachleute mit eigenen Blogs ebenso wie die Medien; es hagelte Drohungen und Abmahnungen, ungeachtet der Tatsache, dass die Kritiken auf dem Boden der Wahrheit standen.

Für den Verbraucherschutz war Infinus schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr

Die Webseite der Verbraucherschutz.ag beschäftigt sich mittlerweile fast zwei Jahre mit dem Unternehmen aus Dresden. Doch geht schon aus früheren Berichten der Organisation die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Dresdener hervor. Der Verbraucherschutzverband bemühte sich wiederholt, Unstimmigkeiten mit der Geschäftsleitung zu klären. Seitens der Infinus AG bestand jedoch keinerlei Interesse am Meinungsaustausch. Außer vom Verbraucherschutz wurde dem Unternehmen auch harsche Kritik aus verschiedenen Foren zuteil. Seit einem Jahr ist in den Beiträgen das Wort Schneeballsystem zu lesen.

Als die renommierte Augsburger Aktienbank im Mai 2013 die Zusammenarbeit mit den Dresdenern beendete, war dem Verbraucherschutz endgültig klar, dass mit dem Finanzdienstleister etwas nicht stimmen könne. Der Skandal in Dresden reiht sich perfekt in eine Reihe weiterer Vorkommnisse mit ähnlichem Erscheinungsbild (siehe S&K) ein; auch hier geht es um exzessiven Lebensstil der Geschäftsführer zulasten gutgläubiger Anleger.

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