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Vergleichsportale im Fokus der EU

Jeder zweite Verbraucher nutzt Online-Vergleichsportale zur Informationsbeschaffung. Die wachsende Marktmacht dieser Webseiten ist auch der europäischen Versicherungsaufsicht (EIOPA) bekannt, ihr aktueller Leitfaden mahnt daher zu mehr Verbraucherfreundlichkeit und Transparenz. Der folgende Beitrag stellt die einzelnen Punkte vor.


Vergleichsportale

Versicherungs-Vergleichsportale im Fokus der Aufsicht

Hintergrund des Leitfadens ist die wachsende Zahl an Verbrauchern, welche sich auf diesen Portalen Informationen zu Versicherungsprodukten (aber auch Strompreisen) besorgen. Ihnen sollen durch die Anleitung mehr Transparenz und Fairness in einfach verständlicher Form zuteilwerden. Die Versicherungsaufsicht spricht mit ihrer Leitlinie in erster Linie gewerbliche online Vergleichsportale an, sie betont jedoch ausdrücklich die Anwendbarkeit der einzelnen Kriterien in nicht-kommerziell aufgebauten Webseiten.  

Der Leitfaden im Detail:

  1. Die Transparenz. Vergleichsportale sollen ihre allgemeinen Informationen transparenter darstellen. Neben leicht erkennbaren Angaben zu Zweck, Eigentum, Überwachung, Kontaktoptionen sowie Datenschutz sollen Verbraucher auch Möglichkeiten für eventuelle Beschwerden und Konfliktlösungen einfach finden können. 
  2. Zur Marktabdeckung. Vergleichsportale sollen offen darlegen, wie viele Angebote in jeder Versicherungssparte von ihnen verglichen wurden. Neben der Marktabdeckung der verglichenen Anbieter soll deren Selektion zum Vergleich begründet sowie die Vergleichskriterien einfach verständlich vermittelt werden.
  3. Mögliche Interessenskonflikte könnten für die Portale entstehen, wenn sie mit den verglichenen Versicherungsgebern in Vertrags- oder Eigentumsbeziehungen stünden. Daher mahnt die Aufsicht in diesem Segment zu besonders ausgeprägter Transparenz. Die Versicherungsaufsicht geht mit dem Leitfaden noch mehr ins Detail, Redaktionsempfehlungen wie beispielsweise das Produkt der Woche, sollen nicht nur erklärt, sondern auch begründet werden.
  4. Rankings sollen bei deren Veröffentlichungen durch konsequente Auflistungen der Produkteigenschaften begleitet, und mit klar verständlichen Produktmerkmalen angereichert werden. Neben möglicherweise bestehenden Versicherungsschutz-Beschränkungen, sollen nach dem Leitfaden der EIOPA Selbstbehalte, Schwellen, Grenzen sowie Ausschlüsse in standardisierter Weise dargestellt werden. 
  5. Bei der Darstellung von Informationen sind die Portale dazu angehalten, die primären Produktmerkmale, inklusive Eigenschaften sowie Einschränkungen deutlich und leicht verständlich zu vermitteln. Wenn Preisangaben in die Informationen einfließen, sollten nur Endpreise ohne versteckte Gebühren oder anderen Zusatzkosten verwendet werden. Sobald zusätzliche Kosten entstehen, sollen Vergleichsportale diese verbraucherfreundlich erklären. 
  6. Aktualität ist für die Aufsichtsbehörden ein wichtiger Punkt, Informationen der Vergleichsportale sollten daher immer auf dem neuesten Stand sein und vom Datum der letzten Aktualisierung begleitet werden. 

Die Aufsichtsbehörde will diesen Leitfaden als To-do-Liste für Vergleichsanbieter verstanden wissen, eine Regulierung steht derzeit nicht zur Debatte. 

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