Montage eines modernen Windkraftrotors

Energiewende Windkraft als Motor

2014 war ein sehr gutes Jahr für die deutsche Windkraft-Branche. Windräder mit einer Leistung von 4.750 Megawatt wurden hierzulande neu installiert - ein Rekordwert, der das bisherige Spitzenjahr 2002 bei der Neuinstallation deutlich hinter sich lässt. Die Windenergie wird damit immer mehr zum Motor der geplanten Energiewende.

Der Ausbau war unter anderem der Tatsache zu verdanken, dass viele Bundesländer in den vergangenen Jahren neue Flächen für Windkraftanlagen ausgewiesen haben. So konnten 2014 58 Prozent mehr Windräder neu in Betrieb genommen werden als ein Jahr zuvor. Auch wenn man berücksichtigt, dass einige Anlagen abgebaut wurden und manche Installation als Ersatz vorhandener Windräder diente, bleibt unter dem Strich eine eindrucksvolle Mehrleistung von fast 4.400 Megawatt übrig. Daneben nehmen sich andere Bereiche erneuerbarer Energien eher bescheiden aus. Bei Biogas wurden gerade mal 40 Megawatt Plus an Leistung erreicht. Solarenergie ist sogar eher rückläufig.

Windkraft wächst stärker als geplant 

Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Manche Beobachter sehen bei den zahlreichen Neuinstallationen auch einen Vorzieheffekt, da die Branche in Zukunft strengere Abstandsregelungen und restriktivere Vergütungsmodelle fürchtet. Gerade der starke Zuwachs bei der Windkraft könnte zum Bumerang werden. Denn mit der Neuinstallation wurde die politische Zielvorgabe von 2.500 Megawatt deutlich überschritten. Daher wird die Ökostrom-Umlage für Windkraft wohl gekürzt werden, dies sieht zumindest das erst kürzlich reformierte EEG vor. Es war im letzten Jahr novelliert worden, um den Strompreisanstieg für Verbraucher im Zuge der Energiewende zu begrenzen. 

Energiewende könnte zügiger kommen 

Umweltschützer - zum Beispiel Greenpeace - sehen diese Deckelung kritisch. Ihren Berechnungen nach könnte die Energiewende wesentlich schneller umgesetzt werden als geplant, wenn die Grenzen für den Windkraft- und Solarenergie-Ausbau aufgegeben würden.

Das größte Problem sind die Leitungsnetze."

Es wäre dann möglich, die noch in Betrieb befindlichen Kohlekraftwerke wesentlich früher vom Netz zu nehmen, und damit einen spürbaren Beitrag für weniger CO2-Ausstoß und Klimaschutz zu leisten. Den Strompreis würde dies nach Ansicht der Greenpeace-Experten nur in geringerem Umfang belasten, denn sowohl Strom aus Windkraft als auch Solarenergie könnten mittlerweile recht günstig erzeugt werden. 

Trotz mancher Befürchtungen und Unsicherheiten, auch für dieses Jahr ist die Windkraft-Branche optimistisch. Man rechnet netto mit einem erneuten Zubau an Windrädern mit einer Leistung von 3.500 bis 4.000 Megawatt. 2016 wird eine Marktkonsolidierung auf hohem Niveau erwartet. Windkraft bleibt aber ein Zugpferd der Energiewende. Wie es ab 2017 weitergehen wird, dazu will man sich bisher noch nicht konkret äußern. Viel hänge von den künftigen Bedingungen und Ausschreibungen für Windkraft-Anlagen ab, so Branchenvertreter.

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