Green Bonds für Gutmenschen: Mit Anleihen die Welt verbessern

Der gebetsmühlenartig in den Medien propagierte Klimawandel soll gestoppt werden, und das kostet sehr viel Geld. Es müssen Gebäude saniert, die saubere Mobilität gefördert und der Sektor der Erneuerbaren Energien ausgebaut werden.


Anleihen

Die globale Herausforderung wird zur Lösung zunehmend den sogenannten Gutmenschen aufgebürdet, sie sollen die erforderlichen Mittel über Green Bonds genannte Anleihen zur Verfügung stellen. Green Bonds wurden bereits 2007 von der Weltbank und der Europäischen Investitionsbank emittiert, um Umweltschutz- und Klimaprojekte zu tragen. Der kontinuierlich wachsende Markt generierte laut der Climate Bonds Initiative 2014 etwa 34 Milliarden Euro über grüne Anleihen und damit eine 300-prozentige Steigerung gegenüber 2013. Etwa 1.5 Milliarden wurden allein von der KfW eingesammelt und sollen in Windparks, Biomasseprojekte sowie Fotovoltaikanlagen fließen.

Das Konzept wird auf Privatanleger ausgeweitet

Derzeit geben Kommunen, Unternehmen und Banken vermehrt Green Bonds aus, um ihren Geldbedarf bei den privaten Anlegern zu decken. Toyota finanziert über die grünen Anleihen beispielsweise Verbraucherkredite zum Erwerb von Hybridfahrzeugen. Die französische Hauptstadt Paris leistet sich mit den Einnahmen Fahrradwege, energieeffiziente Straßenbeleuchtungen sowie Ladestationen für Elektromobile.

Fehlende Begriffsdefinition

Sie als Anleger sollten sich im Klaren sein, dass der Begriff Green Bonds weder genau definiert noch geschützt ist. Es ist daher nicht von der Hand zu weisen, dass einige Emittenten den Ausdruck zur Profilpflege missbrauchen. Insider schreiben das Manko einem jungen Markt zu, der noch keine Zeit gefunden habe, verlässliche Standards zu entwickeln. Hilfe kommt, wer hätte es gedacht, dieses Mal aus dem Bankensektor.

Seit 2015 verbindliche Leitlinien für Green Bonds

Die Deutsche Bank hat zusammen mit der Commerzbank, der Crédite Agricole und weiteren zehn Instituten vor einigen Monaten Richtlinien für die grünen Bonds entwickelt. Die Banken sehen darin eine Art Selbstverpflichtung, welche zur Disziplinierung der gesamten Branche dienen soll. Darin werden Aspekte wie Transparenz und Offenlegung angesprochen, Kriterien, die den Instituten in vielen anderen Bereichen eher unangenehm sind. Demnach deckt der Begriff Green Bonds nicht mehr nur Investitionen in Erneuerbare Energien und saubere Mobilität ab, er umfasst auch die komplette Welt der Biodiversität sowie auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Abfallmanagement.

Unabhängiges Gutachten empfohlen

Die von den Banken aufgestellten Leitlinien enthalten eine bemerkenswerte Empfehlung. Demzufolge sollten Sie, bei Interesse für ein bestimmtes Projekt, dessen Nachhaltigkeit durch ein unabhängiges Institut feststellen lassen. Die Sache hat allerdings einen markanten Haken: Auch den Öko-Ratings fehlen derzeit noch verbindliche Standards, sie taugen daher nicht für den direkten Vergleich. Da für etwa 50 Prozent aller Green Bonds noch kein unabhängiges Gutachten zur Verfügung steht, sollten Sie vor einem Entschluss unbedingt Ihren unabhängigen Finanzberater konsultieren.


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