Immobilien als Altersvorsorge? Kein finanzielles Ruhekissen

Immobilien sind Sachwerte und tragen daher für viele Anleger zur Sicherheit bei. Allerdings sind sie keine finanziellen Ruhekissen und bringen als einzige Säule der Altersvorsorge erhebliche Risiken mit sich. Der folgende Beitrag beleuchtet einige Hintergründe.


Altersvorsorge

Natürlich bieten selbst genutzte Immobilien ein hohes Maß an Freiheit, sie machen zudem unabhängig von Mietzahlungen. Gleichzeitig aber fallen immer wieder Sonderkosten an für Reparaturen, Wartungen etc. (Heizung, Dach usw.), die durchaus erheblich sein können und von Ihnen als Eigentümer selbst getragen werden müssen. Dies ist insbesondere bei Objekten zu berücksichtigen, die der Altersvorsorge dienen sollen. Denn niemand weiß, in welchem Umfang die eigenen Bedürfnisse während der Ruhestandsphase den Geldbeutel belasten. Fakt ist, dass ein Eigenheim zwar Mietfreiheit, aber keine Kostenfreiheit bedeutet.

Immobilien unterliegen Wertverlusten

Abnutzungsverluste entstehen über längere Zeiträume und können mit weiteren Investitionen zwar gebremst, jedoch nicht vollständig aufgehalten werden. Hingegen sind bei den Grundstückspreisen oft Gewinne möglich, wenn Sie den Standort gut ausgewählt haben. Der berühmte und zutreffende Leitspruch lautet hier: "Lage, Lage, Lage". Allerdings kann niemand in die Zukunft schauen, und daher lassen sich faktisch viele Bestandsimmobilien nur schwer oder nur mit Preisnachlässen veräußern, wenn sich die Verhältnisse geändert haben.

Der Unterschied von Immobilien zu anderen Werten

Wenn Sie Ihre Altersvorsorge beispielsweise mit Aktien auf die Beine stellen, können Sie sich täglich über den aktuellen Wert informieren. Für Ihre Immobilie gilt das jedoch nicht, hier zeigt sich der wahre Wert erst, wenn Sie einen Käufer suchen. Sie konnten erst kürzlich wieder erleben, dass Aktienwerte kräftig schwanken. Kursschwankungen müssen als "normal" akzeptiert werden. Langfristig zeigen aber sowohl der deutsche Aktienindex DAX als auch globale Aktienindizes eine jährliche Wertsteigerung von gut acht Prozent.

Diese Rendite treibt jede Altersvorsorge enorm an, weswegen - gerade in Niedrigzinszeiten - passende Teile der Altersvorsorge in Aktien investiert sein sollten. Immobilienwerte sind deutschlandweit hingegen über die letzten 30 Jahre real um 15 Prozent gefallen. Der von den Medien beschriebene Aufwärtstrend fand ausschließlich in Metropolen und Ballungsräumen statt.

Diversifikation auch bei der Altersvorsorge unverzichtbar

Immobilien sollten niemals die einzige Säule zur Absicherung des Lebensabends sein. Idealerweise sind Sie vermögend genug, um neben dem Eigenheim ein Portfolio mit Aktien und Anleihen anzulegen. In vielen Fällen ist dies aber nicht möglich und zwingt zu Entscheidungen. Eine Immobilie vorzeitig oder unter Zwang zu verkaufen, führt meist zu Verlusten. Unwiederbringlich verloren sind alle Nebenkosten, die beim Erwerb anfallen. Wird die Finanzierung innerhalb der Zinsfestschreibungsfrist gekündigt, verlangt die Bank zudem eine Vorfälligkeitsentschädigung.

Ausreichende Sicherheit für die Altersvorsorge kommt nur dann auf, wenn Sie Ihre Mittel auf mehrere Anlageinstrumente verteilen. Das abbezahlte Eigenheim ist oft eine gute Stütze, weitere Anlageklassen sind jedoch zu empfehlen. Wie Sie eine gute Ruhestandsplanung aufbauen und umsetzen, erläutert Ihnen Ihr unabhängiger Ruhestandsberater.


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