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Ist passiv wirklich passiv?

Anleger werden auf unserer Seite oft dazu angehalten, passiv zu investieren. Der Begriff ist eigentlich richtig, gleichwohl irritiert er einige Leser. Dieser Beitrag versucht, die Bedeutung des Ausdrucks zu erklären, und zeigt passende Synonyme auf.


passiv

Das Gegenteil von passiv

Viele Anleger investieren in Investmentfonds, weil diese Instrumente in der Regel lukrative Renditen bieten. Dabei stehen ihnen zwei grundsätzlich verschiedene Vorgehensweisen offen: Neben aktiv gemanagten Fonds haben sie die Alternative, passiv in Indexfonds (ETF) anzulegen. Bei der aktiven Fondsvariante versuchen Manager durch professionelles Agieren, besser als der Markt als Ganzes abzuschneiden.

In der Praxis gelingt ihnen dies jedoch sehr selten, die Einzelfälle haben daher eher zufälligen Charakter. Gleichwohl lassen sie sich ihre Bemühungen fürstlich honorieren, im Erfolgsfall sind bei aktiven Fonds zusätzliche Prämien fällig. Wegen der Unzuverlässigkeit der erzielten Performance des Managements und der hohen Kosten orientieren sich zahlreiche Anleger neu und investieren passiv in Indexfonds.

Passiv in Indizes anlegen

Diesen Rat gab neulich einer der berühmtesten Investoren dieser Welt seinen Nachfahren. Warren Buffett hat jahrzehntelang mit Aktivität und Wagemut viele Milliarden verdient; dass ausgerechnet er zum passiv Investieren auffordert, mag verwundern. Doch hat die Investorenlegende damit recht und wird dabei von namhaften Finanzwissenschaftlern unterstützt. Passiv in Indexfonds investieren heißt, das Kapital breit gestreut in einem Fonds anlegen, der nicht aktiv gesteuert, sondern dem zugrunde liegenden Index folgt.

Passiv sollte nicht als untätig interpretiert werden, der Ausdruck ist in der Finanzwelt eher mit Gelassenheit oder Geduld gleichzusetzen. Das Kapital ist diversifiziert in zahllose Einzeltitel eines Index angelegt und damit vor den Risiken der Kapitalmärkte effektiv geschützt. Es kommt dabei nicht darauf an, wie sich eine einzelne Aktie oder Anleihe entwickelt, bei einem ETF generiert der gesamte Wertpapierkorb zeitgemäße Renditen. Aktivität ist nur in Intervallen gefragt, wenn die Wertpapiere wieder ihre Ausgangsgewichtung erfahren. 

Passiv sein heißt sich in Geduld üben

Bei Investments in Indizes sind Anleger mit langem Anlagehorizont im Vorteil, sie werden dabei von den Statistikern unterstützt. Diese haben alle Anlageklassen über fast 100 Jahre auf ihre Performance überprüft und sind dabei zu aufschlussreichen Resultaten gekommen. Alle Assetklassen können in den untersuchten Jahrzehnten positive Entwicklungen vorweisen und unterscheiden sich untereinander nur durch die Höhe der erzielbaren Renditen.

Es gab jedoch in jeder Anlageklasse mehr oder weniger große Rückschläge, allerdings waren ­die nur kurzfristig und von baldiger Erholung gefolgt. Anleger können mit langfristigen und breit gestreuten Investments bei solchen Szenarien passiv gelassen bleiben und auf die Änderung der Richtung warten. Bisher wurden diese Rücksetzer immer wieder von neuen Höhen abgelöst, um diese abzuwarten ist Geduld gefragt.


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