Mac Donalds Big Mac: Auf der ganzen Welt identisch

Fast schon wissenschaftlich Kaufkraft: Der Big-Mac-Index

Es mutet etwas skurril an, die Kaufkraft einer Währung anhand eines Hamburgers zu bewerten. Genau das passiert aber bei dem Big-Mac-Index, der seit Jahren für internationale Vergleiche genutzt wird.

Eine Erfindung des Economist

Wie ist das möglich? Der Big-Mac-Index hat seine Existenz der weltweiten Verbreitung der Fast-Food-Kette McDonald's zu verdanken. Die wartet rund um den Globus mit einer weitgehend identischen Produktpalette auf. Höhepunkt der Speisekarte ist der Big Mac, eine doppelstöckige Burger-Spezialität. Er ist praktisch überall verfügbar, wird in jedem Land fast identisch hergestellt, wobei überwiegend auf regionale Rohstoffe zurückgegriffen wird, so dass Weltmarktpreise bei den Produktionskosten nur eine untergeordnete Rolle spielen. 

Es war die britische Wirtschaftszeitschrift 'The Economist', die auf die Idee kam, den Big Mac für internationale Kaufkraft-Vergleiche heranzuziehen. Seitdem wird jährlich der Big-Mac-Index ermittelt und veröffentlicht. Seine Entwicklung bietet interessante Erkenntnisse zur Wertentwicklung von Währungen. Für Vergleiche wird dabei der Preis eines Big Mac in einem Land auf US-Dollar-Basis genutzt.

Was macht den Big Mac zum Kaufkraft-Index?

In seinem Herkunftsland kostet der Big Mac aktuell 4,79 US-Dollar. Rechnet man die Preise des Hamburgers in anderen Ländern in Dollar um, zeigen sich interessante Unterschiede. So ist der Big Mac in Deutschland 4,13 Dollar 'wert', in Norwegen kostet er umgerechnet 6,30 Dollar und am teuersten ist er in der Schweiz mit 7,47 Dollar. Besonders billig ist der Big Mac dagegen in Indien mit 1,89 Dollar und Russland mit 1,36 Dollar. 

Da die Zutaten überall vergleichbar sind, können die Preisunterschiede als Ausdruck der Über- oder Unterbewertung von Währungen interpretiert werden. Legt man den US-Preis als Referenzwert zugrunde, wäre demnach der Euro ebenso unterbewertet wie die indische Rupie oder der russische Rubel, der Franken und die norwegische Krone wären dagegen überbewertet. Nicht jeder Ökonom mag dieser Deutung zustimmen.

Wunderbare Theorie zum Anfassen, der Big-Mac-Index."

Big-Mac-Index: die Kaufkraft des Euro verfällt

Dennoch ist die Entwicklung in Bezug auf den Euro bemerkenswert. Noch vor Jahresfrist war der Euro-Burger im Vergleich zum US-Big Mac um 10 Prozent teurer, vor fünf Jahren lag der Preis um 27 Prozent höher und 2008 sogar um 50 Prozent. Aktuell liegt der hiesige Preis in Dollar umgerechnet dagegen 14 Prozent unter dem US-Niveau. In diesem Preisverfall spiegelt sich der Niedergang des Euro im Vergleich zur US-Währung wieder. 

Nach der jüngsten EZB-Entscheidung für ein gigantisches Anleihe-Kaufprogramm dürfte sich der Trend fortsetzen. Denn der Euro wird weiter weich bleiben, während die amerikanische Notenbank bei ihrer Geldpolitik inzwischen vorsichtiger geworden ist.

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