Rationales Investieren am Aktienmarkt folgt einfachen Regeln!

Dass in Zeiten vermutlich noch lange andauernder niedriger Spar- und Anleihen-Renditen nach Inflation und Abgeltungssteuer mit Sicherheit Kapitalverluste eintreten, ist sehr schmerzlich und schadet der Altersvorsorge enorm.


rationales Investieren

Schon immer war der Aktienmarkt langfristig die rentabelste Anlageklasse, noch vor Anleihen und Immobilien. Die für den Aktienmarkt typischen Wertschwankungen ängstigen Anleger jedoch so sehr, dass Aktien-Investments nur von einer Minderheit von ca. 15% der Bevölkerung getätigt werden.

Dies ist bedauerlich, weil durch Beachtung einfacher Regeln die hohen Aktienrenditen für weite Bevölkerungskreise nutzbar gemacht werden könnten.

Was sind gesicherte Erkenntnisse? 

 

1. Zeitrahmen / Anlagehorizont

Aktieninvestments sind ihrer Natur nach langfristig zu sehen, ganz ähnlich wie Immobilien-Investments. Bei Haltedauern von mehr als 10 Jahren treten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die historischen Aktienmarktrenditen von ca. 7% pro Jahr ein.

2. Diversifikation ist unverzichtbar

Da sich die Wertentwicklung der Anlageklassen bezogen auf Länder, Regionen, kleinere Aktienwerte (Small Caps) oder größere (Value Aktien) etc. von Jahr zu Jahr ändert, gibt es nur eine sinnvolle Möglichkeit, die Schwankungsbreite eines Portfolios zu verringern, nämlich eine globale Streuung vorzunehmen und diese konsequent beizubehalten.

3. Wie teuer ist der Aktienmarkt, wann soll ich investieren?

Zur Bemessung der Preisverhältnisse werden meist die Kurs-Gewinn-Verhältnisse herangezogen, die leicht auffindbar sind. Der Ausweis findet bei jeder Aktie statt, auch für ganze Länder oder Regionen sind die KGVs verfügbar.

Es gilt der einfache Grundsatz: Steigt man zu historischen Durchschnittspreisen ein (=KGVs von ca. 15-18 in den Industrieländern), so kann man in den folgenden ca. 10 Jahren meist auch mit den historischen Renditen von ca. 7% p.a. rechnen.

Steigt man deutlich günstiger ein (z.B. um 20%), so erhöhen sich die erwarteten Renditen erheblich gegenüber der Durchschnittsrendite, und steigen bei mehrjähriger Laufzeit auf ca. 7,5% - 10% p.a. an. Dies gilt auch umgekehrt, d.h. wenn man teuer einsteigt, vermindern sich die erwarteten Renditen. Daraus leitet sich die wichtige Regel ab, möglichst „anti-zyklisch“ zu investieren, also eher zu kaufen, wenn die Märkte preisgünstig sind. Sparpläne können zusätzlich helfen, Einstiegspreise zu verbilligen. 

4. Kosten

Die Marktrenditen von ca. 7% p.a. sind historisch bestätigt und dürften auch in Zukunft weiterhin eintreten wie bisher. Von den Marktrenditen gehen jedoch noch Anlagekosten ab. Wenn man zur Risikominimierung bzw. Streuung sinnvollerweise Fonds einsetzt, so sind dies insbesondere die Fondsverwaltungskosten. Diese Kosten sollten möglichst gering sein, da sie die Depotrendite schmälern. Bei sehr günstigen Fonds betragen diese Kosten nicht mehr als ca. 0,5%, so dass ca. 6,5% Netto-Marktrendite für den Anleger erreichbar sind.

5. Renditevorteile bestimmter Strategien?

Aus der Finanzwissenschaft sind bestimmte Aktienmarktsegmente bekannt, die eine generelle „Überrendite“ gegenüber dem Gesamtmarkt erbringen: Es sind dies die Teilsegmente kleinerer Aktienwerte („Small Caps“), unterbewerteter Unternehmen („Value Aktien“) sowie der Entwicklungsländer („Emerging Markets“). Deren Überrenditen von 2-3% p.a. sind erheblich und können bei einer Portfolio-Gestaltung systematisch genutzt werden, um die Depotrendite zu erhöhen. Auch die gewünschte Risikostruktur des Depots wird mittels Diversifikation gesteuert.

Die wohl effizientesten Fonds im deutschen Markt bezogen auf die Erzielung von Überrenditen mittels bestimmter Segmentstrategien bieten Dimensional Fund Advisors.

6. Regelmäßige Rebalancierung  „automatisiert“ richtiges, d.h. anti-zyklisches Verhalten

Durch zumindest einmal jährliche Überprüfung und Wiederherstellung der ursprünglich geplanten Portfolio-Aufteilung reduziert man „stark gelaufene“ Teilmärkte zugunsten eines Nachkaufs günstiger Teilmärkte. Dieses anti-zyklische Verhalten erhöht die erwartete Rendite. Der Rebalancierungs-Effekt erbringt ca. 0,9% Renditevorteil p.a.

7. Portfolio-Gestaltung muss professionell erfolgen

Die Beachtung der oben genannten Regeln führt mit höchster Wahrscheinlichkeit zu langfristigen Renditen, die oberhalb derer jeder anderen Anlageklasse liegen. Gleichzeitig ist durch eine konsequente globale Streuung ein langfristiger Wertverlust praktisch ausgeschlossen.

Aktien-Investments boten auch historisch eine höhere Sicherheit im Vergleich zu Anleihen-Investments, die von Abwertungen betroffen sein können. Längerfristig entbehrliche Anlagegelder sollten daher in angemessenem Umfang im Aktienmarkt investiert sein.


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