Realzinsen im Sinkflug

Wer die Zinsen bei Tages- oder Festgeldangeboten im Auge behält, wird schon längst festgestellt haben, dass die Renditen derzeit alles andere als attraktiv ausfallen. Erst recht, wenn man den Realzins betrachtet. Dabei handelt es sich um den Zins nach Abzug der aktuellen Inflationsrate.


Realzinsen im Sinkflug

Nimmt man nun die oben genannten Anlageformen als Referenz, so zeigt sich, dass es nur wenige Angebote gibt, mit denen sich überhaupt noch ein leichtes reales Plus erwirtschaften lässt. So entsteht nicht zu Unrecht der Eindruck, dass sich die meisten Konten nur mehr zur Schadensbegrenzung eignen.

Tiefstand der Realzinsen bei den klassischen Anlagemethoden

Dass der Staat hoch verschuldet ist, dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein. Es ist bereits die Rede von einer sogenannten finanziellen Repression. Das heißt, dass der Staat die Realzinsen künstlich unter einem bestimmten Niveau hält, welches sich am Bruttoinlandsprodukt orientiert.

Das soll still und heimlich zu einer sukzessiven Entschuldung führen. Anlegern ist dieses Vorgehen jedoch wegen der dadurch geringen Kapitalmarktzinsen alles andere als willkommen. Ein Beispiel ist auch die kapitalbildende Lebensversicherung, die aufgrund sinkender Garantiezinsen immer unattraktiver wird. Versicherer müssen auf vergleichsweise sichere Anlagen setzen, doch die bringen derzeit wegen der extrem niedrigen Darlehenszinsen nicht genug Rendite. Für viele Anleger bedeutet das, dass sie ihre Altersvorsorge womöglich umstellen oder ergänzen müssen, wollen sie am Lebensabend keine allzu starken Einschnitte hinnehmen.

Neue Anlageformen für höhere Realzinsen: Wenn Althergebrachtes versagt

Mit deutschen Staatsanleihen ist derzeit kaum noch Rendite zu erwirtschaften. Angesichts der aktuellen Inflationsrate von 1,9 % sinken die Realzinsen auf ein geradezu unterirdisches Niveau. Will heißen: Es ist auch weiterhin mit realen Verlusten bei dieser Anlageform zu rechnen. Wer jedoch die Schwellenländer (Emerging Markets) im Auge behält, kann sich deren Wachstumspotential und vergleichsweise geringe Verschuldung zunutze machen, denn hier lassen sich über entsprechende Anleihen noch attraktive Rendite-Risiko-Profile ausfindig machen. Ein wichtiger Baustein für zukünftige Anlagestrategien und höhere Realzinsen sind zudem reale Werte, also neben Immobilien auch Rohstoffe oder Anlagen in Infrastruktur. 

Wer sich nicht auf konservative bzw. bewährte Anlagemethoden (Staatsanleihen etablierter Länder) allein verlassen möchte, sollte das Spektrum der in Frage kommenden Anlagen also deutlich ausweiten und ein der aktuellen Zeit angemessenes Mischungsverhältnis finden. Dies erfordert jedoch einiges an Fachwissen und Marktkenntnissen.

Wer hier lieber einen sicheren und erfolgversprechenden Weg wählen möchte, sollte sich den kompetenten Rat eines wirklich unabhängigen Vermögensberater einholen. Dieser kann nicht nur die aktuelle Situation und deren Erfordernisse verständlich darlegen, sondern auch die zukünftige Entwicklung besser abschätzen - vor allem im Hinblick auf die zu erwartenden völlig unbefriedigenden Realzinsen bei vermeintlich sicheren und konservativen Anlagen.


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