
Tagesgeld: Die vermeintlich sicherste Form der Anlage
Die klassische Form der Geldanlage war das Sparen auf Sparkonten. Für viele ist diese Art der Geldanlage aus der Mode gekommen. Gleichwohl bietet es sich für kleinere Beträge immer noch an und führt bei traditionell eingestellten Menschen zu einer hohen Zufriedenheit aufgrund der nicht gegebenen Kursschwankungen. Ähnliches gilt für die heute zeitgemäßere Form des Parkens von Geld in Tagesgeldern.
Die konservative Bastion
Hierbei darf aber keineswegs vergessen werden, dass die Zinsen vom Tagesgeld oftmals niedriger sind als die Inflationsrate, so dass man über diesen Weg auf jeden Fall real Geld verliert. Gleichwohl ist Tagesgeld momentan außerordentlich gefragt. Vor allem aufgrund der Transparenz, einfachen Handhabung, der vergleichsweise hohen Sicherheit und da keine Kursschwankungen möglich sind. Darüber hinaus verleitet die bis zu 100.000 € im Raume stehende Garantie zur Bevorzugung dieser Anlageform.
Finanzexperten über das Thema Tagesgeld
Tagesgeld im Fokus der Finanznachrichten
Was Sie über Tagesgeldkonten wissen müssen
Bei einem Tagesgeldkonto handelt es sich um ein verzinstes Konto, das keine festgelegte Laufzeit besitzt. Jeden Tag kann der Kontoinhaber Geld darauf einzahlen und auch abheben. Im Gegensatz zu einem Festgeldkonto ist der Zinssatz nicht für einen gewissen Zeitraum festgeschrieben. Und auch ein überziehen ist nicht möglich. Beim Tagesgeldkonto handelt es sich also um ein reines Guthabenkonto.
Die Zinssätze, die bei dem Vertragsschluss zu solch einem Konto angegeben werden, haben oft die nachgestellte Angabe „p. a.“ Das beschreibt den Verzinsungszeitraum, auf den sich die Verzinsungsangabe bezieht. Es bedeutet so viel wie: Für ein Jahr. Die Abkürzung ist aus dem Lateinischen übernommen und steht für „pro anno“ oder „per annum“. Die Höhe der Tagesgeldzinsen hängt oftmals vom Leitzins ab, den die europäische Zentralbank vorgibt.
Höhere Verzinsung als beim klassischen Sparen
Im Normalfall ist die Verzinsung eines Tagesgeldkontos viel höher als die eines klassischen Sparbuchs. Gründe dafür liegen in den niedrigeren Verwaltungskosten, die dadurch zustande kommen, dass viele Tagesgeldkonten nur als Online-Konto angeboten werden. Deshalb kann die Bank höhere Zinsen an ihre Kunden weitergeben. Als weiterer Einflussfaktor kommt das engagierte Marketing der meisten Kreditinstitute ins Spiel. Sie versuchen durch ihre attraktiven Tagesgeldkonditionen ihren Kundenstamm zu vergrößern.
Die Bank hat das Recht, den Zinssatz täglich anzupassen. Das ist der größte Unterschied beispielsweise zu einer Festgeldanlage, bei der die Zinshöhe für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben ist. Bei einem Tagesgeldkonto erkauft sich der Kunde die Chance, täglich auf sein Geld zugreifen zu können dadurch, dass er keinen Zinssatz garantiert bekommt. Um hier den Einstieg attraktiver zu gestalten, offerieren vereinzelte Banken einen festgelegen Zinssatz, der aber zeitlich begrenzt ist. Etwa auf drei bis zwölf Monate. Ist diese Zeit verstrichen, findet die Verzinsung zum dann üblichen Zinssatz statt.
Zinsen vom Tagesgeldkonto werden versteuert – Ein Freistellungsauftrag verhindert das
Zinsen eines Tagesgeldkontos zählen zu den Kapitalerträgen. Das bedeutet, dass sie auch versteuert werden müssen. Zur 25-prozentigen Abgeltungssteuer addiert sich auch der Solidaritätszuschlag. Ein sogenannter Freistellungsauftrag bewirkt, dass die Bank Erträge bis zu einer bestimmten Höhe nicht als Steuer ans Finanzamt weiterreichen muss, wo das Geld erst einmal ruhen würde. Dadurch kann es ohne Unterbrechung weiterverzinst werden.
Die Einlagen sind sicher! – Das gilt auch für ein Tagesgeldkonto, weil die Beträge laut europaweit geltender gesetzlicher Bestimmungen bis zu 100 Prozent der Einlagensumme geschützt sind. Die Obergrenze sind aber 100 000 Euro. Wie auch andere Länder bietet Deutschland mit dem Einlagensicherungsfonds der jeweiligen Bankverbände einen Mechanismus an, der die gesetzlichen Bestimmungen noch übertrifft. Bankkunden sind dabei jedoch nicht mit einem Rechtsanspruch auf Entschädigung gesegnet. Dadurch lässt sich eine Sicherung einfacher und günstiger gestalten.
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