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Banker inside oder internes aus der Finanzbranche

Die Banker der Londoner Finanzbranche wurden von dem angesehenen Anthropologen und Journalisten Joris Luyendijk intensiv zwei Jahre lang beobachtet. Das Ergebnis ist ein außergewöhnliches Porträt einer Szene, die offenbar auch von Insidern recht kritisch gesehen wird.


Finanzbranche

Die Banker der Londoner City sind faszinierende Persönlichkeiten

Joris Luyendijk hat sehr viel Sinn für Humor, er bezeichnet seinen eigenen Berufsstand beispielsweise als Institution, welche die Erforschung von Kannibalen betreibt. Den Bankern Londons weist er in seinen Studien eine vergleichbare Faszination und einen ähnlich schlechten Ruf zu. Die britische Finanzwelt beschäftigt über eine Million Menschen, welche in der City und in den neuen Docklands ihre Arbeitsplätze haben. Der Journalist Luyendijk ließ sich zwei Jahre Zeit, um hinter die gläsernen Fassaden der Hochhäuser zu schauen und das alltägliche Leben der Banker in der britischen Finanzbranche zu studieren.

Luyendijk meint, dass das Leben in der Finanz-City alle Menschen irgendwie angeht und betrifft, doch wissen zu wenig Leute über die dort arbeitenden Personen Bescheid. Die Studien gestalteten sich anfangs sehr mühevoll, weil die Mehrzahl der Banker und Angestellte aus der Finanzbranche nicht mit ihm reden wollten. Doch als das erste Misstrauen beseitigt war, meldeten sich aus allen Ecken der Finanzbranche  Mitarbeiter mit ihrer Sicht der Dinge zu Wort. Ihr großes Redebedürfnis wurde auch nicht durch drohende Kündigungen eingedämmt, welche bei unautorisierten Medienkontakten automatisch drohen. 

Die Banker der Londoner Finanzbranche werden oft mit Finanzhaien verglichen 

Und das nicht erst seit dem Film "Wall Street". Den Anthropologen Luyendijk störte die in den Medien oft übliche Fixierung auf erfolgreiche schillernde Einzelpersonen, eben die Banker. Die Mehrzahl der in der Finanzbranche beschäftigten Mitarbeiter leisten enorm viel, wird aber meist bei der Darstellung in den Medien vergessen. Die Banker und leitenden Angestellten sind größtenteils keine geldgierigen Monster, sondern können auf ein ausgeglichenes Leben mit Frauen und Kindern verweisen.

Sie arbeiten in der Regel sehr hart und lange für ihre Gehälter und sind dennoch von ihrem Arbeitsplatz in der Finanzbranche fasziniert. Doch zeigt sich bei den Bankern auch zunehmender Unmut, denn in der Finanzbranche der britischen Hauptstadt hat sich seit der letzten Finanzkrise nicht wirklich viel verändert. Die maroden Strukturen blieben erhalten und es breitet sich schon wieder gefährliche Selbstgefälligkeit aus.

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