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Benko: Neuer Karstadt Besitzer eine Heuschrecke?

Noch ist der Eigentümerwechsel bei Karstadt vom Bundeskartellamt nicht offiziell abgesegnet, gibt es schon Spekulationen über die künftige Strategie des Käufers René Benko aus Österreich. Der könnte das Traditionskaufhaus wie eine Heuschrecke ausschlachten, so die Befürchtung.


Benko

Wenig Erfahrung im Handelssektor

Eins ist dabei klar. Die Erfahrungen des bisher vor allem im Immobilien-Bereich tätigen Investors in der Handelsbranche sind begrenzt. Benko hat zwar in Innsbruck erfolgreich das Marken-Einkaufszentrum Tyrol geschaffen und ihm gehören bereits einige Filetstücke von Karstadt wie das KaDeWe. Damit endet aber sein Handels-Know How schon. 

Die Erwartungen an Benko gehen denn auch eher dahin, dass er den angeschlagenen Kaufhaus-Konzern sanieren wird, um sich in absehbarer Zeit wieder gewinnbringend von seinem Engagement zu trennen - wie es für Investoren typisch ist.

Mit einer Heuschrecke ist der österreichische Jungunternehmer aber dennoch nicht unbedingt zu vergleichen. Denn er hat sein für ein Euro erworbenes Investment nicht mit Schulden finanzieren müssen. Dies macht manche Heuschrecke so.  

Harte Sanierung erwartet

Um den Wert von Karstadt zu steigern und das Unternehmen wieder in die Gewinnzone zu führen, wird es harter Einschnitte bedürfen. Dabei ist Schrumpfung angesagt, denn angesichts von Internet ist der Platz für klassische Warenhäuser im Handel kleiner geworden.

Nicht-rentable Karstadt-Standorte werden wahrscheinlich geschlossen. Die Rede ist von 20 Filialen, das wäre jede vierte Niederlassung. Und auch für den Rest sind neue Konzepte notwendig, denn das traditionelle Kaufhaus hat sich überlebt. 

In diesem Zusammenhang könnten auch Überlegungen zu einem Zusammenschluss mit dem Konkurrenten Kaufhof wieder aktuell werden. Kenner der Branche glauben nicht, dass angesichts des dynamisch wachsenden Internet-Handels zwei Kaufhaus-Riesen hierzulande auf Dauer existieren können. 

Schwere Zeiten für Mitarbeiter

Für die Karstadt-Mitarbeiter stehen daher weiter harte Zeiten an. Sie hatten schon beim Voreigentümer Berggruen manchen Verzicht in Hoffnung auf eine Unternehmens-Rettung geleistet. Diese Erwartungen wurden bitter enttäuscht.

Ob Benko es besser macht, bleibt abzuwarten.

 

 

 

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