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Beteiligungen: Skandal bei Wölbern

Das Emissionshaus Wölbern Invest beschert Deutschland einen neuen Anlageskandal. Aufgrund eines mutmaßlichen Millionenbetrugs durchsuchte die Staatsanwaltschaft nun die Geschäftsräume und auch die Privatwohnung des Invest-Chefs der Firma. Die Aktion war von Anlegern schon lange erwartet worden.


Wölbern

Die Staatsanwaltschaft sucht nach Beteiligungen in zweistelliger Millionenhöhe.

Da die Staatsorgane offenbar genug Beweismaterial bei der Razzia gefunden haben, wurde der Chef des Emissionshauses vorübergehend in Haft genommen, denn bei Heinrich Maria Schulte besteht Fluchtgefahr. Der hauptberufliche Mediziner hatte Wölbern erst vor sieben Jahren einer südafrikanischen Gruppe abgekauft und befindet sich seit zwei Jahren im Streit mit den Inhabern der Beteiligungen an den Investmentfonds des Hauses. Laut dem Vorwurf der Staatsanwaltschaft soll Schulte sich an Beteiligungen in Höhe von 137 Millionen Euro vergriffen haben, 37 Millionen dieser Summe sollen auf seinen Privatkonten gelandet sein. Der Vorwurf des Betruges liegt in der Luft.

Wölbern Invest sowie Herr Schulte äußerten sich nicht zu den Vorwürfen, sollte diese sich bewahrheiten drohen dem Chef einige Jahre hinter Gittern. Der Vorwurf der Zweckentfremdung der Gelder aus den Beteiligungen steht seitens der Anleger schon einige Zeit im Raum, wurde jedoch sowohl von Wölbern als auch von Schulte stets dementiert. Anfang des Jahres 2012 kamen bei den Investoren konkrete Verdachtsmomente auf, das Institut wollte derzeit die Gelder aus den Beteiligungen zahlreicher Investmentfonds einem Liquiditätsmanagementsystem unterziehen. Durch dieses hätten sich die Fonds gegenseitig Geld pumpen und ihre Liquidität zu höheren Erträgen nutzen können. Die von Vielen angemahnte Transparenz fehlt auch hier.

Das Gericht untersagt Beteiligungen am Cashpool.

Der Plan von Wölbern scheiterte jedoch an dem Widerstand der Anleger, die ein erhöhtes Risiko für ihre Beteiligungen sahen. Sie suchten und fanden die Unterstützung der Gerichte, die sich in mehreren Urteilen gegen die Beteiligungen der Fondsgesellschaften am Cashpool aussprachen. Die zu Anfang des Jahres 2013 veröffentlichten Jahresabschlüsse des Emissionshauses deckten Fehlbeträge von 40 Millionen Euro für 2011 auf, trotzt gerichtlicher Klärungsaufforderung hat Wölbern bis heute den Anlegern keine Erklärung für den Verbleib der Summe abgegeben. Deshalb verdächtig die Staatsanwaltschaft Wölbern Invest, schon vor der Idee mit den Cashpools die Fondskassen veruntreut zu haben.

Doch der Verbleib der Gelder aus den Fonds ist bisher ungeklärt, den Anlegern wird geraten, das Ende der Ermittlungen abzuwarten und ihre Ansprüche mit der Geschäftsführung der einzelnen Fonds abzuklären. Ähnliches haben Anleger bei S&K auch schon gehört. Und viele Schffsfonds geraten ebenfalls zunehmend in Schieflage.

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