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Chinas Luxus lebt neu auf

Auf der „Top Marques“ in Shanghai trifft man auf ein unerwartetes Publikum. Hauptsächlich junge Chinesen lassen sich von dem Luxus im Shanghai Exhibition Center begeistern.


Chinas Luxus lebt neu auf

Viel Zulauf hat vor allem Private Jet Journeys, ein Unternehmen, das Erlebnisse verkauft. Golf spielen mit Tiger Woods? Basketball spielen gegen einen NBA-Profi? Oder doch lieber ein Flug ins All? Wie der Name des Unternehmens bereits erahnen lässt, erfolgt die Anreise im Privatjet – im eigenen oder im gemieteten. Angesprochen werden von dem Programm, das Abigail McBride den faszinierten Kunden präsentiert, vor allem die sogenannten High-Net-Worth-Individuals, das bedeutet Menschen, die über ein Privatvermögen von mir als 100 Millionen Yuan, beziehungsweise 12,5 Millionen Euro, verfügen. 

Wie das Hurun-Institut in Shanghai herausfand, gibt es in China derzeit über eine Millionen Euro-Millionäre und 251 Dollar-Milliardäre. Diese werden von Firmen wie Cartier und Louis Vuitton natürlich gerne als Kunden gewonnen, doch scheint sich der Markt zu wandeln und die herkömmlichen Luxusfirmen müssen ihren Platz auf dem chinesischen Markt an Firmen wie Private Jet Journeys abtreten, die nicht einfach nur Luxusgüter wie z.B. Luxusimmobilien verkaufen, sondern wahre Erlebnisse. Durch sie erfährt der Kunde ein neues Lebensgefühl, denn diese „Ware“ gibt es nicht im nächsten Luxusgeschäft zu kaufen. 

Diese Firmen wissen aber auch, dass dieser Teil des Marktes nicht so leicht zu beherrschen ist, wie das nun klingt, denn aufgrund der globalen finanziellen Unsicherheiten sind auch die chinesischen Millionäre vorsichtig mit den Ausgaben, die sie tätigen. 

Deshalb wissen die Aussteller auf der „Top Marques“ auch, wie sie ihre Kunden umwerben. Benjamin Wood, CEO von Morgan Shanghai, lockt mit Luxusautos, die nicht am laufenden Band aus der Halle rollen. 3,5 Autos werden täglich durchschnittlich bei Morgan von Hand produziert. Ein Wagen kostet in China über 125.000 Euro. Deshalb Woods Argument: „Mercedes und Ferrari, das sind doch Massenprodukte. Damit fällt man heute in China nicht mehr auf.“

Allerdings tut sich Morgan auch schwer, denn in China gibt es nicht den Kult um schnelle Sportwagen, wie man ihn aus westlichen Ländern kennt. Dennoch gibt sich Wood zuversichtlich: „Das entwickelt sich alles. Meine Kunden merken jetzt, dass sie Stil nicht einfach im Laden kaufen können.“ 

Jane McBride, CEO und Mitbegründerin von Private Jet Tours, erklärt, dass trotz der finanziellen Unsicherheiten rund um den Globus, die Leute für diese Art von Luxus zu begeistern sind. „Selbst in Zeiten, in denen es wirtschaftlich enger wird, gibt es Leute, die Millionen für einen Familienurlaub ausgeben wollen.“

Andere Anbieter sehen dies weniger optimistisch und auch der Hurun-Report zeigt einen eher negativen Trend, denn das durchschnittliche Vermögen der 1.000 reichsten Chinesen sei allein im August um neun Prozent auf durchschnittlich 860 Millionen Dollar geschrumpft. (NS/BHB)


 
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