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Die private Krankenversicherung (PKV)

Das deutsche Krankenversicherungssystem ist seit Jahrzehnten durch die Dualität von gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV) gekennzeichnet. Aktuell wird um die Zukunft der PKV heftig gestritten, Anhängern der "Bürgerversicherung" ist sie ein Dorn im Auge.


PKV

Tatsächlich arbeiten GKV und PKV nach unterschiedlichen Prinzipien. Während in der "Gesetzlichen" das Solidarprinzip gilt und die Beiträge sich nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit - sprich dem Einkommen - der Mitglieder richten, funktioniert die "Private" nach dem Äquivalenzprinzip - die Beiträge werden hier durch das versicherte Risiko bestimmt. 

Wann die GKV günstiger ist und wann die PKV 

Was aus Versicherten-Sicht günstiger ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Es kommt es auf die individuelle Situation an. Tendenziell profitieren Niedrigverdiener und Familien mit Kindern mehr von einer GKV-Mitgliedschaft. Die kostenlose Familienversicherung ist in diesem Fall ein großes Plus, in der PKV muss dagegen jedes Familienmitglied extra versichert werden. 

Dafür stellen sich besserverdienende Singles und Paare ohne Kinder in der Regel in der PKV besser, da tatsächlich nur für das versicherte Risiko zu zahlen ist und kein "Solidarbeitrag" anfällt. Niedrigere Beiträge als in der GKV sind vor allem in jungen Jahren zu erwarten - selbst wenn das Leistungsniveau deutlich höher als in der "Gesetzlichen" ist. Das kann sich aber im Zeitablauf ändern. Ältere PKV-Versicherte müssen - trotz Altersrückstellungen - oft deutlich mehr zahlen als in der GKV. 

Für Beamte bietet die PKV Vorteile 

Arbeitnehmer können nicht frei zwischen beiden Systemen wählen. Erst bei Einkommen jenseits der Versicherungspflichtgrenze ist der Wechsel in die PKV möglich. Das sieht bei Selbständigen und Beamten anders aus. Hier besteht Wahlfreiheit. Wer sich allerdings einmal für die PKV entschieden hat, kann nur unter engen Voraussetzungen wieder in die GKV zurückkehren. 

Für Beamte ist die private Krankenversicherung meist die bessere Lösung. Das sie vom Staat Beihilfe für Krankheitskosten erhalten, müssen sie sich nur anteilig versichern. Ihre Beiträge sind dadurch sehr niedrig. Bei einer GKV-Mitgliedschaft gibt es dagegen keinen Beihilfeanspruch, der Staat leistet aber auch keine Arbeitgeberbeiträge. Nur in Ausnahmefällen ist eine freiwillige GKV-Mitgliedschaft für Beamte günstiger. Das erklärt, warum rund 90 Prozent der Beamten in der PKV sind. Anbieter wie die DBV Krankenversicherung haben sich sogar ganz auf diese Zielgruppe ausgerichtet.


 
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