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Ist der Bausparvertrag aus der Mode gekommen

Der Bausparvertrag feiert angesichts der niedrigen Zinsen ein erfolgreiches Comeback. Die Bausparkassen verzeichnen Runs wie selten zuvor, doch sollten sich die Eigenheimfinanzierer ihre Verträge vor Abschluss genau ansehen, denn es ist längst nicht alles Gold, was glänzt.


Bausparvertrag

Trautes Heim - Glück allein

Dieser längst eingestaubte Wahlspruch der 60er Jahre bekommt durch den Boom der Bausparkassen wieder neuen Glanz. Ein eigenes Haus als Geldanlage und zur Vorsorge im Alter steht auf der Beliebtheitsskala der Deutschen erneut ganz oben. Die Angst vor steigenden Mieten und unsicherer Zukunft geht um und treibt viele in den vermeintlichen sicheren Hafen Bausparvertrag. Die derzeitige Niedrigzinspolitik der Zentralbanken erleichtert den Einstieg als Häuslebauer mit historisch niedrigen Bauzinsen. Viele potenzielle Bauherren bezweifeln ein langes Anhalten der niedrigen Bauzinsen und wollen sich durch den guten alten Bausparvertrag die niedrigen Zinsen sichern.

Vergessen ist der einst abschreckende Ruf als spießige Anlage, die konservativste Anlageform aller Zeiten erfreut heute durch Sicherheit und gibt der neuen Generation von Bausparern ein angenehmes Sicherheitsgefühl. Doch bekommt der Bausparvertrag auch aus anderen Gründen seine gute Bewertung; viele Anleger haben sich vor und während der Finanzkrise ordentlich die Finger an hochriskanten Anlagegeschäften verbrannt und ersetzen jetzt Profitstreben durch Sicherheit. Da kommt der Bausparvertrag vielen gerade recht, denn Bausparkassen dürfen im Gegensatz zu Versicherern nicht mit den Kundeneinlagen am Kapitalmarkt spielen und finanzieren sich ausschließlich über Kundengelder.

Der Bausparvertrag ist in zwei Phasen gegliedert

Bausparen ist auf das Solidaritätsprinzip aufgebaut und funktioniert daher sehr einfach. Angehende Hausherren zahlen in der Ansparphase in einen großen Topf und erhalten in der zweiten Phase ein Darlehen daraus. Während der Kredit bedient wird, rückt die nächste Generation an Häuslebauern nach, zahlt ein und erhält ebenfalls Kredite aus dem Topf. Das System funktioniert so lange wie immer neue Bausparer nachrücken reibungslos.

Die Zinsen auf die angesparten Guthaben sind zwar nicht wirklich der Rede wert, sie liegen deutlich unter der Inflation. Jedoch ist angespartes Eigenkapital die Voraussetzung für Darlehen. Doch hat der Bausparvertrag auch seine Schattenseiten? Der Verzinsung des Angesparten von 0,5 Prozent steht oft ein Darlehenszins in sechsfacher oder siebenfacher Höhe gegenüber. Diese Kosten erhöhen sich um ein Weiteres durch Gebühren für Abschluss, Verwaltung, Kontoführung sowie Zuteilung. Der Bausparvertrag kann so zu einem teuren Vergnügen werden, bei dem die so beruhigende Zinssicherheit kostspielig erkauft wurde.

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