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Ölpreis steigt angesichts der Kriegsgefahr

Angesichts einer drohenden Eskalation des Syrienkonflikts nehmen die Spekulationen um den Ölpreis immer bizarrere Formen an. Die Androhung eines militärischen Schlags der US-Amerikaner ließ den Ölpreis kurzfristig auf neue Höchstmarken klettern. Doch kommen die hohen Preise den Erdölkonzernen ganz und gar nicht ungelegen.


Ölpreis

Obama treibt den Ölpreis auf die Spitze.

Der Ölpreis ist nicht erst seit gestern im Aufwärtstrend, ein Blick auf den Chart der letzten drei Monate zeigt eine bereits im Juni einsetzende Aufwärtsbewegung, die 100-Dollar-Marke wurde seit Anfang Juli nicht mehr unterschritten. Das Säbelgerassel des US-Präsidenten Obama sorgte für kurzfristige Spitzennotierungen, die jedoch schnell wieder vom Markt bereinigt wurden. Die Werte vom vergangenen Mittwoch wurden am darauf folgenden Handelstag wieder deutlich unterschritten und liegen derzeit bei knapp 109 Dollar für ein Barrel WTI Crude Oil. Nordsee Brent Crude Oil wurde am Donnerstag mit 115 Dollar und damit ein gutes Prozent niedriger gehandelt.

Wie die Entwicklung in Syrien weitergeht, steht in den Sternen, es ist jedoch zu hoffen, dass der Markt sich nicht durch politisch aufgebauschte Emotionen beeinflussen lässt. Die europäischen Industrienationen sind in ihrer Erdölversorgung weitgehend von politisch instabilen Ländern abhängig, die jederzeit ins Chaos verfallen und Europa empfindliche Lieferengpässe bescheren können. Der letzte Mittwoch dürfte anschaulich gezeigt haben, wie schnell emotionsgeladene und profilierungssüchtige Politiker durch unüberlegte Äußerungen am Ölpreis drehen können.

Nicht allen Beteiligten kommt die Ölpreisentwicklung ungelegen.

Der hohe Ölpreis belastet in seinen Auswirkungen wie immer die Endverbraucher, die keine Alternative haben und zähneknirschend bezahlen müssen. Geldanleger können sehr wohl von der Entwicklung des schwarzen Goldes profitieren. Sie sollten zur Entscheidungsfindung einen professionellen Vermögensberater beratend hinzuziehen. Doch die großen Förder- und Vermarktungskonzerne dürften sich über die hohen Preise freuen, erschließen sich dadurch doch eine Fülle neuer Förder- und Gewinnoptionen. In den vergangenen Zeiten, in denen der Ölpreis unter die 90-Dollar-Marke gefallen war, wurden viele Ölfelder wegen der hohen Kosten nicht ausgebeutet. Die Konzerne warteten auf eine Trendwende, da sich nach deren Aussagen eine Förderung erst jenseits der 100-Dollar-Marke rentiere.

Gleichzeitig sind sich die europäischen Industrienationen ihrer Erpressbarkeit durch islamische Fanatiker bewusst und besinnen sich auf ihre eigenen Ölreserven, die tief unter der Nordsee liegen. Durch das derzeitige hohe Niveau beim Ölpreis lohnt sich die Ausbeutung der Schätze vor der eigenen Haustür wieder und verspricht weitgehende Unabhängigkeit vom Nahen Osten. Die Finanziers des neuen Trends sind einmal wieder die Verbraucher, die keine andere Möglichkeit haben, als das makabere Spiel mitzuspielen.

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