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Stromleitungen als Investitionsmöglichkeit für Bundesbürger

Der Widerstand gegen die neuen Stromtrassen bringt die Energiewende zum Stocken. Jetzt wird in Schleswig-Holstein ein Pilotprojekt gestartet: Die Bürger können in den Leitungsbau investieren und erhalten 5 Prozent Zinsen auf ihre Investition.


Stromleitungen als Investitionsmöglichkeit

Zum einen soll das Projekt helfen, den Bürgern die Energiewende näher zu bringen. Zum Anderen will der Netzbetreiber Tennet auf diesem Weg rund 40 Millionen Euro privates Kapital für den Bau der Leitung, die den Windstrom an der Nordseeküste entlang nach Süden leiten soll, einwerben.

Um die fünf Prozent wird die Verzinsung der Investitionen der Bürger liegen, so Lex Hartman aus der Geschäftsführung von Tennet, was derzeit weit über den Renditen am Rentenmarkt liegt. Zusammen mit der Landesregierung Schleswig-Holsteins hat Netzbetreiber Tennet das Projekt entwickelt. Für Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) ist das Projekt eine klasse Idee, die auch zeigt, dass der Netzbetreiber Tennet und die Politik gemeinsam Probleme angehen und lösen können.

Investieren sollen die Bürger in die Stromtrasse zwischen Niebüll und Brunsbüttel mit 150 Kilometer Länge. Dabei gehe es dem Netzbetreiber nicht vorrangig darum, Kapital für das Projekt einzuwerben, sondern man wolle, dass die Bürger profitieren, die direkt von dem Leitungsbau betroffen sind, so Hartman. Ein wünschenswerter Nebeneffekt für Netzbetreiber und Regierung wäre eine Verringerung des Widerstandes gegen den Leitungsbau.

Vonseiten der Landesregierung wird nun zur Eile gedrängt. Schleswig-Holstein will bereits 2017 das Planungs- und Genehmigungsverfahren abgeschlossen haben, dann könnte 2018 bereits Strom über die Leitung transportiert werden. Ursprünglich geplant war das Jahr 2020. Auf dem Weg,  das Windland Nummer eins zu werden, sei die Trasse von zentraler Bedeutung, so Albig. Vor allem dann, wenn die Windparks im Meer ebenfalls angeschlossen werden. Das zu zeichnende Kapital der privaten Anleger soll von Tennet auf 15 Prozent der gesamten Investition begrenzt werden, wobei schrittweise die fünf Prozent Marke der Verzinsung erreicht werden soll, was spätestens der Fall sein wird, wenn die Stromtrasse gebaut wird. Ortsansässige Sparkassen und Banken sollen das Einwerben des Kapitals von ihren Kunden übernehmen. (FR/BHB)


 
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