Prof. Weber - ARERO - Bildungssparen

Junge Eltern haben es nicht leicht. Neben Windeln wechseln, Babybrei zubereiten und schlaflosen Nächten gilt es bereits möglichst früh entscheidende Weichen für die Zukunft des Nachwuchses zu stellen. Ein zentraler Punkt für die gesicherte Zukunft eines Kindes ist dessen Ausbildung und der Zugang zu entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten. In diesem Artikel zeigen wir Möglichkeiten auf, mit denen dieser Zugang frühzeitig gesichert werden kann.


Bildungssparen

Die durchschnittlichen Kosten eines Studiums in Deutschland

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung kommt in der neusten Studie zur wirtschaftlichen und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland zum Ergebnis, dass ein durchschnittlicher Studierender pro Monat Ausgaben von ca. 757 € zu leisten hat[1]. Die größten Aufwendungen sind dabei Mietkosten (ca. 37%), Ernährung (ca. 21%) sowie Ausgaben für Kleidung (ca. 7%). Dabei unterscheiden sich die monatlichen Kosten je nach Studienfach, Studienort und Art der Hochschule. Studierende in München, Hamburg oder Köln sind beispielsweise durch hohe Mietausgaben (durchschnittlich 342 €/Monat) deutlich mehr belastet als Studierende in Dresden oder Chemnitz (durchschnittlich 216 €/Monat).

Legt man die Durchschnittskosten eines Studierenden in Deutschland zu Grunde, so kommen auf einen Bachelorstudenten, der in der Regelstudienzeit von 6 Semestern seinen Abschluss macht, Gesamtkosten in Höhe von ca. 27.252 € zu[2]. Ein 10 Semestriges Bachelor- und Masterstudium verursacht Kosten von ca. 45.420 €. Mögliche Studiengebühren sind in dieser Berechnung nicht enthalten.

Diese Studie verdeutlicht, wie wichtig es ist sich frühzeitig über mögliche Ausbildungskosten der Kinder und entsprechende Finanzierungen Gedanken zu machen.

Der Bildungssparplan als Lösung

Die hohen Kosten, die durch ein Studium entstehen, können abschreckend wirken und damit Kinder von der für sie idealen Ausbildung abhalten. Ein Bildungssparplan ermöglicht es, dieses Dilemma zu vermeiden indem die Finanzierung eines Studiums im Voraus gesichert wird. Die Frage die sich dabei stellt ist, wie viel man monatlich zurücklegen muss, um seinem Kind eine Ausbildung finanzieren zu können. Je früher die Einzahlungen beginnen, desto geringer fällt die monatliche Belastung aus. Zum einen wird die Belastung über mehr Monate verteilt wird, zum anderen profitiert man vom Zinseszinseffekt: Je früher mit dem Sparen begonnen wird, desto länger kann das bereits angesammelte Kapital Zinsen erwirtschaften.

Beispiel: Angenommen man möchte einen Betrag von 25.000 € für die Ausbildung eines Kindes bis zu dessen 18. Geburtstag ansparen. Wenn man direkt nach der Geburt damit beginnt, bleiben 216 Monate Zeit. Würde das Kapital nicht verzinst werden, müsste man jeden Monat einen Betrag von 25.000 € / 216 = 115,74 € zur Seite legen. Beginnt man die Ansparung erst, wenn das Kind bereits 10 Jahre alt ist, dann hat man statt 216 Monaten nur 96 Monate Zeit. Dementsprechend müsste man ohne Verzinsung jeden Monat einen Betrag von 25.000 € / 96 = 260,42 € zur Seite legen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt wie wichtig es ist, bereits früh mit der Ansparphase zu beginnen. Es wird hier verdeutlicht welcher Zusammenhang zwischen Zinssatz und Anlagehorizont besteht. Es wird jeweils die monatlich notwendige Sparrate in Abhängigkeit von Zinssatz und Alter des Kindes bei Start des Fondssparplans dargestellt. Als Ziel wird angenommen, dass  bis zum 18 Lebensjahr des Kindes 25.000 € angespart werden.

Zinssatz/

Alter des Kindes

0%

3%

6%

9%

0 Jahre

115,74

87,78

65,62

48,47

2 Jahre

130,21

96,11

70,31

51,06

4 Jahre

148,81

106,87

76,44

54,51

6 Jahre

173,61

121,28

84,75

59,27

8 Jahre

208,33

141,52

96,54

66,13

10 Jahre

260,42

171,98

114,42

76,68

 

Für den Zinseszinseffekt ist neben der Zeitspanne natürlich die jeweilige Verzinsung relevant.

Beispiel: Angenommen man möchte einen Betrag von 25.000 € für die Ausbildung eines Kindes bis zu dessen 18. Geburtstag ansparen. Wenn man direkt nach der Geburt damit beginnt, bleiben 216 Monate Zeit. Würde das Kapital mit 6% verzinst werden, dann müsst man statt 115,74 € im Fall ohne Verzinsung nur 65,62 € pro Monat zur Seite legen um nach 18 Jahren auf 25.000 € zu kommen. 

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht wie der monatliche Sparbetrag sowie der insgesamt einbezahlte Betrag sich bei verschiedenen Zinssätzen verändern.

Zinsen p.a.

0%

1,5%

3%

6%

9%

Monatlicher Sparbetrag [€]

115,74

100,99

87,78

65,62

48,47

Einbezahlter Betrag [€]

25.000

21.813,84

18.960,48

14.173,92

10.469,52

Zinsen Gesamt [€]

0

3.186,16

6.039,52

10.826,08

14.530,48

Gesamtbetrag [€]

25.000

25.000

25.000

25.000

25.000

 

Bei einer Verzinsung von 6% pro Jahr reduziert sich der monatlich zu sparende Betrag um über 40% auf 65,62 €, da insgesamt nur noch ein Betrag von 14.173,92 € einbezahlt werden muss und die restlichen 10.826,08 € durch die Verzinsung erwirtschaftet werden.

Es wird deutlich, dass die monatliche Sparrate sehr stark von der Verzinsung des angelegten Betrages abhängt. Daher ist es wichtig sich frühzeitig über geeignete Anlageformen zu Informieren.

Prinzipiell kommen hier alle Arten von Sparplänen in Betracht. So kann man beispielsweise einen normalen Banksparplan wählen, bei dem Rendite und Risiko kleiner sind oder man kann einen Fondssparplan wählen, bei dem Rendite und Risiko größer sind. Natürlich sind auch sämtliche Kombinationen denkbar. Um die richtige Kombination für sich persönlich zu finden, sollte man sich mit seinem Berater zusammensetzten und diskutieren, wie viel Geld man anlegen kann und möchte und mit wie viel Risiko man sich wohl fühlt. Wie bei allen anderen Anlagen auch, sollte man zunächst die persönliche Risikotragfähigkeit ermitteln und dann eine passende Kombination auswählen.

Bei dieser Kombination sollte man dann insbesondere auf geringe Kosten achten. Besonders bei Fondssparplänen gibt es in dieser Hinsicht Unterschiede. Einerseits kann man zwischen Sparplänen mit zusätzlichen Kosten und ohne zusätzliche Kosten wählen. Einige Fondsanbieter bieten z.B. kostenlose Sparpläne direkt bei der Fondsgesellschaft an. Andererseits gilt es die normalen Kosten des Fonds zu beachten, da auch diese die Rendite direkt schmälern.

Beispiel: Wenn man in einen Mischfonds investiert, der eine jährliche Gebühr von 1,5% auf das angelegte Kapital berechnet, erhält man bei einer Investition von 48,47 € pro Monat und bei einer jährlichen Verzinsung von 9% nicht die gewünschten 25.000 €, sondern lediglich 21.315 €. Jährliche Kosten von 1,5% senken das angesparte Vermögen in diesem Fall um ca. 15%.
Bei Aktienfonds liegen die Gesamtkosten bei ca. 1% - 2,5% pro Jahr. Es wird deutlich, dass die Auswahl eines kostengünstigen Fonds den monatlich notwendigen Sparbetrag deutlich reduzieren kann.

 

Zusammenfassung

Für das Studium können teils sehr hohe Kosten entstehen. Diese können durch frühzeitiges Bildungssparen abgesichert werden. Für die Höhe des monatlich notwendigen Betrages (bei gegebenem Endvermögen) sind insbesondere die Rendite, der Beginn der Ansparphase sowie die Höhe der Kosten relevant. Die Rendite hängt dabei vom eingegangen Risiko ab. Das persönlich sinnvolle Risiko sollte vorab bestimmt werden.

 


[1] Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009, Ausgewählte Ergebnisse 

[2] Dieser Betrag berechnet sich aus den monatlichen Ausgaben (757 €) multipliziert mit 36 Monaten (6 Semester).

 

Für weitere Informationen, besuchen Sie die Seite von: Prof. Weber GmbH, ARERO – Der Weltfonds


Dieser Text ist vom Autor freigegeben worden. Er trägt daher die alleinige inhaltliche und presserechtliche Verantwortung. Eine Haftung anderer Personen/Institutionen ist ausgeschlossen.

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