Smart Beta, immer noch geheimnissvoll

Smart Beta ist ein Begriff, der bereits seit Längerem Investoren an den Finanzmärkten beschäftigt. Schließlich verbinden sich damit Hoffnungen auf überdurchschnittliche Renditen. Mit einer Smart-Beta-Strategie lässt sich unter Umständen mehr erreichen als mit traditionellen Ansätzen.


Smart Beta

Alpha und Beta 

Worum geht es dabei? Professionelle Akteure an den Finanzmärkten unterscheiden grundsätzlich zwischen Alpha und Beta. Alpha bezeichnet dabei eine Überrendite, die entsteht, wenn eine Aktie sich besser entwickelt als der Markt. Beta steht dagegen für die durchschnittlich am Markt erzielbare Rendite. Marktkonforme Renditen lassen sich am besten mit Indexfonds erzielen, da die Indexentwicklung ein getreues Abbild der Marktentwicklung ist. Indexfonds bzw. ETF sind daher ein gutes Instrument zur Umsetzung einer Beta-Strategie. 

Viele Investoren versuchten sich bislang am Alpha, um damit besser abzuschneiden als der Markt. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass es de facto kaum möglich ist, hier auf Dauer zu performen. Alpha-Überrenditen sind eher zufallsbedingt und es bestehen große Zweifel, ob es überhaupt eine gezielte Vorgehensweise geben kann, die dauerhaft zu einem positiven Ergebnis führt. Etliche Anlagemanager haben sich daher inzwischen auch von Alpha-Strategien verabschiedet.

Besser als der Markt: mit Smart Beta?

Stattdessen sind das Beta und der dahinter stehende Index stärker in den Blick gerückt. Während eine klassische Beta-Strategie passiv ausgerichtet ist und lediglich so gut wie der Markt abschneiden will, versucht Smart Beta einen Index so zu modifizieren, dass es doch zu einem besseren Ergebnis als im Marktdurchschnitt kommt. Das grundsätzlich passive Investment-Verhalten wird praktisch durch eine systematische aktive Komponente ergänzt. 

Im Unterschied zu Alpha-Ansätzen können Smart-Beta-Strategien dabei durchaus auch wissenschaftliche Erkenntnisse als Begründung heranziehen. Bereits das bekannte Fama-French-Dreifaktorenmodell zeigt, dass der Wert einer Aktie nicht nur von der Marktrendite, sondern auch von der Marktkapitalisierung und von dem Buch-Marktwert-Verhältnis abhängt. Diese Erkenntnis wird zum Beispiel im Rahmen von Value-Strategien und Ansätzen, die gezielt auf Small- und Mid-Caps setzen, genutzt. Dies ist auch durch spezielle Indizes, die sich auf diese Marktsegmente beziehen, möglich. 

Smart Beta auch für Privatanleger

Die Möglichkeiten, einen Index im Sinne von Smart Beta zu modifizieren, sind aber wesentlich vielseitiger. Ein Ansatz besteht zum Beispiel darin, Aktien nicht - wie üblich - nach dem Marktwert, sondern gleich zu gewichten. Oder es werden nur dividendenstarke Werte oder Aktien mit unterdurchschnittlichen Kursschwankungen im Index berücksichtigt. Es gibt theoretisch unendlich viele Möglichkeiten, einen Index zu 'manipulieren'.  

War Smart Beta bisher vor allem ein Thema für institutionelle Investoren, gibt es inzwischen auch Angebote für Privatanleger: nämlich Smart-Beta-ETF, die sich auf entsprechend modifizierte Indizes beziehen.  

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