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Sparverhalten gefährdet Altersvorsorge

Deutsche Verbraucher demonstrierten in der Vergangenheit vorbildliches Sparverhalten, bei den meisten hatte die Sparfreude die Verbesserung der Altersvorsorge zum Ziel. Angesichts der aktuell niedrigen Zinsen verlieren viele Verbraucher die Lust am Sparen, den Lebensabend haben sie deswegen jedoch immer noch im Fokus.


Sparverhalten

Deutsche fürchten die Altersarmut

Das diese Furcht vor der Altersarmut allerdings zu mehr Bereitschaft führt, die Altersvorsorge durch Sparen auf ein sicheres Fundament zu stellen, kann derzeit erstaunlicherweise nicht bestätigt werden.

Denn die deutschen Verbraucher wenden sich immer mehr von ihrem einstmaligen Sparverhalten ab - als Grund geben sie die Aussichtslosigkeit angesichts niedriger Zinsen an.

Schauen wir uns daher das Sparverhalten in der Vergangenheit an: 

  • In den 70er-Jahren legten deutsche Haushalte bis zu fünfzehn Prozent des zur Verfügung stehenden Einkommens auf die hohe Kante.
  • Sie wählten dazu keine speziellen Produkte zur Altersvorsorge, sondern deponierten ihren gesparten Teil aufs Sparbuch, obwohl es damals bereits negative Realverzinsung gab.
  • Bis zur Jahrtausendwende verringerte sich die Sparquote auf neun Prozent, obwohl der Zeitraum von steigenden Realzinsen begleitet war.
  • Obgleich die Zinsen in der Gegenwart wieder fallen, blieb das Verhalten vieler Sparer davon unberührt. 

Dass die niedrigen Zinsen der Neuzeit allein für das Sparverhalten der Deutschen verantwortlich sind, kann infrage gestellt werden. Es sieht vielmehr so aus, als ob die Verbraucher sich mehr den je um die Altersvorsorge bemühen - und dazugelernt haben.

Verbraucher favorisieren Sachwerte

Die niedrigen Zinsen bringen keine Erträge bei traditionellen Geldanlagen, allerdings sind sie von Vorteil bei der Baufinanzierung. Deutsche Verbraucher fürchten das Risiko der Börsen und stellen ihre Altersvorsorge zunehmend mit Sachwerten auf sicheren Grund. Sie entdecken die Liebe zu den eigenen vier Wänden neu und übertragen ihr Sparverhalten auf eine Baufinanzierung oder einen Immobilienerwerb.

Das Eigenheim kann im Rahmen der Altersvorsorge beim Lebensabend selbst genutzt oder vermietet werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig und tragen in jedem Fall zur finanziellen Sicherung des Ruhestands bei. Steigende Immobilienpreise sorgen dafür, dass die darauf aufgebaute Altersvorsorge eher an Wert gewinnt als verliert. 

Verbraucher mit niedrigen Einkommen sind benachteiligt

Während das veränderte Sparverhalten der gut verdienenden Mittelschicht die Altersvorsorge sichert, bleiben die Bezieher niedriger Einkommen davon ausgeschlossen. Sie können ihre Altersvorsorge nicht über ein Eigenheim generieren, denn dazu sind Anfangskapital für die Eigenbeteiligung und ausreichende Verdienste zur Begleichung der Raten notwendig.

Ausgerechnet den Menschen, die sich eigentlich nur bescheidenes Sparverhalten leisten können und daher oft dem Konsum verfallen, wird die Altersvorsorge durch die niedrigen Zinsen erschwert. Kein Wunder, dass gerade einmal zwei Prozent dieser Bevölkerungsgruppe an das Sparen für den Lebensabend denken.


Dieser Text ist vom Autor freigegeben worden. Er trägt daher die alleinige inhaltliche und presserechtliche Verantwortung. Eine Haftung anderer Personen/Institutionen ist ausgeschlossen.

  

 

 

 

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