Verhaltensökonomie: Nobelpreisträger Kahnemann

Daniel Kahnemann gilt als einer der Begründer der Verhaltensökonomie, einer Art Gegenentwurf zu vielen Modellen der klassischen Wirtschaftswissenschaften. Dem heute über 80jährigen hat seine Forschung und wissenschaftliche Arbeit 2002 den Wirtschafts-Nobelpreis eingetragen.


Verhaltensökonomie

Der Homo Oeconomicus - ein idealtypisches Bild

Die traditionelle Wirtschaftstheorie geht vom Ideal-Bild des sogenannten 'Homo Oeconomicus' aus. Es handelt sich dabei um einen auf Nutzenmaximierung bedachten Menschen, der nach ausschließlich rationalen Gesichtspunkten handelt und dabei alle verfügbaren Informationen bei Entscheidungen berücksichtigt. Den Homo Oeconomicus unterstellen viele Modelle, die sich mit der Preisbildung an den Märkten befassen - auch an den Finanzmärkten.

Dass dies eine idealtypische Unterstellung ist, wissen auch die klassischen Wirtschaftstheoretiker, sind aber davon überzeugt, bei ihren Modellen von anderen menschlichen Denk- und Verhaltensweisen abstrahieren zu können. 

Verhaltensökonomie - Abschied vom rationalen Nutzenmaximierer

Die Verhaltensökonomie beschreitet dagegen einen anderen Weg. Sie ist stark psychologisch geprägt und manche ihrer Protagonisten wie Kahnemann sind selbst Psychologen. Bei ihren theoretischen Überlegungen geht die Verhaltensökonomie mehr vom realen Menschen als vom idealen Homo Oeconomicus aus und kommt zu teilweise abweichenden Aussagen und Ergebnissen. Wie unterscheidet sich der reale Mensch vom Homo Oeconomicus. Laut Kahnemann und anderen Verhaltensökonomen ist vor allem folgendes zu beachten: 

  • Menschen handeln nicht streng analytisch und rational. Entscheidungen werden oft ad hoc und intuitiv getroffen - quasi nach einer Daumenregel;
  • Menschen sind beeinflussbar. Die Art und Weise, wie Informationen präsentiert werden, beeinflusst das Handeln;
  • Verlustrisiken werden oft stärker empfunden und bewertet als Gewinnchancen. 

 

Erklärung für Marktineffizienzen 

Diese Beobachtungen führen zu der Schlussfolgerung, dass es bei der Preisbildung an den Märkten zu irrationalen Bewegungen kommt, die Märkte also in der Realität nicht vollkommen sondern teilweise ineffizient sind. Ein besonderer  Bereich der Verhaltensökonomie ist dabei Behavioral Finance - ein Ansatz, der sich speziell mit den Finanzmärkten befasst.

Aufgrund der nicht-rationalen Denk- und Verhaltensmuster von Menschen lassen sich Phänomene wie Blasenbildung, Crashs und andere Erscheinungen an Börsen erklären. Ein typisches Verhalten von Investoren: Verluste nicht zu realisieren und Gewinne schnellstmöglich zu vereinnahmen - das sogenannte Spatz-in-der Hand-Parodoxon - kann ebenfalls mit der Verhaltensökonomie begründet werden. 

Effiziente oder ineffiziente Märkte - ein Glaubensstreit 

Die Verfechter effizienter Finanzmärkte wie zum Beispiel Eugene F. Fama sehen diese Erkenntnisse allerdings nicht als Widerspruch zu ihren Auffassungen. Nach ihren Überzeugungen handelt es sich um vorübergehende 'Irritationen', die über den Markt zwangsläufig wieder bereinigt werden. Unter dem Strich setzt sich die Markteffizienz danach immer durch.

Der Streit zwischen den Verhaltensökonomen wie Kahnemann und den Anhängern der These von den effizienten Märkten wird weiter anhalten. Unabhängig davon sollten Sie sich einem Berater anvertrauen, der Sie grundsätzlich auf Ihrem Weg zu Ihrem finanziellen Ziel (gerade unter Berücksichtigung dieser Faktoren) begleitet und als Coach vor diesen genannten typischen Fehlern bewahrt. Dafür bedarf es entsprechendem Know-How, Wissen, Erfahrung und vor allem einer Beratung, die den Menschen in den Vordergrund stellt. Dies funktoniert aber nur, wenn Ihr Finanzcoach auf provisionsfreier Basis für seine Dienstleistung honoriert wird.


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