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Bausparvertrag: Noch auf der Höhe der Zeit?

Der Bausparvertrag gehört seit über einhundert Jahren zu den Klassikern der Baufinanzierung. Der Grundgedanke des Bausparens ist einfach: der Sparer bildet über einen längeren Zeitraum mit regelmäßigen Sparleistungen Kapital und erwirbt zugleich einen Anspruch auf ein Bauspardarlehen. Bei Zuteilung des Vertrags kann er dann Bausparguthaben und Darlehen zur Immobilienfinanzierung einsetzen.


Bausparvertrag

Der Bausparvertrag: das Grundprinzip

Dem Bausparvertrag liegt der Gedanke zugrunde, dass das Eigenheim nicht nur mit Krediten, sondern auch mit Eigenkapital finanziert sein sollten. Über die Ansparphase wird beim Bausparen systematische ein entsprechender Kapitalstock aufgebaut. Dies ist aus Risikogesichtspunkten und wegen der langen Kapitalbindung bei einer Investition in Immobilien sinnvoll. Dieses Prinzip ist zeitlos gültig. Deshalb kommen Bausparverträge auch nicht aus der Mode. 

Bausparen bietet Bauherren Kalkulationssicherheit

Mit dem Abschluss des Bausparvertrages erhält der Bausparer einen bestimmten Zins für seine Sparleistung garantiert. Auch die Zinsen für das spätere Darlehen sind festgelegt. In der Regel liegen die Zinsen für die Sparphase unter dem Marktniveau, dafür sind dann die Darlehenszinsen besonders günstig. Im Rahmen der Angebotspalette der Bausparkassen gibt es eine Fülle an unterschiedlichen Tarifen. Wer zum Beispiel höhere Zinsen in der Ansparphase wählt, muss auch höhere Darlehenszinsen und ggf. kürzere Darlehenslaufzeiten in Kauf nehmen. Die Variationsmöglichkeiten sind praktisch unbegrenzt. 

Lohnt sich ein Bausparvertrag?

Die Krux für den Bausparer ist: bei Abschluss eines Vertrages lässt sich schwer vorhersehen, ob sich das gewählte Bausparmodell für ihn rechnet. Die Kapitalmarktentwicklung spielt hier eine wichtige Rolle. Die Alternative zum Bausparen besteht in der Nutzung anderer Möglichkeiten zur Kapitalbildung und der Inanspruchnahme eines normalen Hypothekendarlehens. In der aktuellen Niedrigzinsphase sind herkömmliche Immobilienkredite zu Zinsen verfügbar, die lange nur bei Bauspardarlehen möglich waren. In dieser Situation bietet das Bauspardarlehen jetzt kaum einen Vorteil, der Bausparer musste aber in der Ansparphase meist Zinsverzichte hinnehmen. Er stellt sich daher momentan schlechter.

Ein Bausparvertrag mag in dieser Konstellation als ungünstig erscheinen. Trotzdem kann es sinnvoll sein, auch heute Bausparverträge abzuschließen, denn in einigen Jahren ist die Zinssituation möglicherweise wieder anders. Veredelt wird die Überlegung durch Maßnahmen zur öffentlichen Förderung durch Wohn-Riester.

Letztlich zeigt nur eine Betrachtung im Nachhinein, ob sich ein Bausparvertrag rentiert hat. Zugunsten des Bausparvertrages wirkt die staatliche Förderung. Im Rahmen einer Mischkalkulation für die Immobilienfinanzierung ist Bausparen sicher weiter ein sinnvoller Finanzierungsbaustein.

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