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Bedeutung der Schadenfreiheitsklassen

Aus 2011 hat sich der Trend fortgesetzt, dass immer mehr Autoversicherer mit einem System neuer Schadenfreiheitsklassen (SF) arbeiten. Der Versicherungsbeitrag sinkt, wenn der Kunde über Jahre hinweg unfallfrei fährt. Jedes unfallfrei durchlebte Jahr lässt den Fahrer deshalb in den Schadenfreiheitsklassen nach oben steigen. Zur Belohnung erhält er einen Schadenfreiheitsrabatt.


Schadenfreiheitsklassen

Im Gegenzug wird er wieder in eine schlechtere Kasse zurückgestuft und muss höhere Beiträge zahlen, falls er einen Schaden meldet und die Versicherung die Kosten übernimmt. Gute Finanzberater wissen, dass es darüber hinaus noch viele weitere Faktoren, die sich auf die Kosten einer KFZ Versicherung auswirken, wie zum Beispiel die jährlich gefahrene Kilometeranzahl oder das Alter des Fahrers. Bislang hat es meist 25 Klassen gegeben. War die höchste Klasse erreicht, musste man grundsätzlich nicht mehr als 30 Prozent des Grundbeitrags zahlen.

Mittlerweile verwendet jeder zweite Versicherer eine neue Staffelung, die teilweise sogar bis SF 35 reicht. Ab 2013 wird das neue System von noch mehr Versicherern angeboten werden. Der Schadenfreiheitsklasse 35 wird dann etwa der Beitragssatz 20 Prozent zugeordnet. Das bedeutet, dass jemand nur noch 20 Prozent vom Grundbeitrag zu zahlen braucht, falls er 35 Jahre lang unfallfrei gefahren ist. So liegt der Gedanke nahe, als nächstes zu einer Versicherung zu wechseln, die mit dem System der 35 Schadenfreiheitsklassen arbeitet. Der Kunde weiß jedoch nicht, welcher Höhe der zugrunde gelegte Beitrag entspricht. So ergeben 20 Prozent von 2 000 Euro beispielsweise mehr als 30 Prozent von einem Grundbeitrag, der bei 1000 Euro liegt. Honorarberater empfehlen, das deshalb bei der Suche nach einem neuen Versicherer auch der tatsächliche Beitrag entscheiden und nicht der angebotene Beitragssatz sollte.

Auf der anderen Seite schafften die Versicherer gleichzeitig den Rabattretter ab, den viele Autofahrer sehr geschätzt haben, weil er eine weitere Belohnung für diejenigen darstellt, die lange Zeit unfallfrei autogefahren sind. Wer erst einmal die Schadenfreiheitsklasse 25 erreicht hat und erst dann einen Vollkasko- oder Haftpflichtschaden verursacht, kann dennoch seinen alten Beitragssatz behalten. Deshalb wird der Rabattretter auch als „Freischuss“ bezeichnet. Noch im Jahr 2009 konnten etwa 100 der 151 Autoversicherungen auf einen Rabattretter verweisen, während die Zahl bis 2012 schon auf 48 abgesunken ist.

Verbraucher, die bislang einen Tarif mit Rabattretter hatten und in einen neuen gewechselt haben, der darauf verzichtet, gehen aus finanzieller Sicht nicht mehr so glimpflich aus einem Unfall heraus, denn ihnen droht, unverzüglich in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse eingestuft zu werden. Häufig können Versicherte zwar einen „Rabattschutz“  buchen, der die gleiche Aufgabe wie der Rabattretter erfüllt, doch der kostet häufig zwischen 10 und 20 Prozent Aufpreis, wohingegen der alte Rabattretter gleich im Versicherungsbeitrag enthalten gewesen ist. 

Testergebnisse

Die besten Versicherer und Tarife einer Haftpflicht samt Vollkasko für Vielfahrer, denen ein Rundumschutz wichtig ist:

Huk-Coburg Allgemeine (Classic Kasko Plus)

764 Euro

Basler Securitas (Auto Schutz Premium)

835 Euro

VHV (Klassik-Garant Exklusiv)

842 Euro

 

Eine junge Familie nimmt den Aufpreis von 70 Euro in Kauf, um den Rabattschutz abzuschließen. Nach einem Unfall besteht nicht mehr das Risiko, in eine schlechte Schadenfreiheitsklasse abzurutschen.

Haftpflicht mit Vollkasko

Haftpflicht mit Vollkasko samt Rabattschutz

Direct Line (Basis)

435 Euro

Direct Line (Basis)

506 Euro

AdmiralDirekt (Basis)

447 Euro

AdmiralDirekt (Basis)

513 Euro

WGV (Basis)

450 Euro

AdmiralDirekt (Komfort)

525 Euro

  

Lesen Sie Teil 3 der Serie, um etwas über die Fahrerversicherung zu erfahren. (LB/BHB)


 
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