01:00

Bieterschlacht um Dell entbrannt

Blackstone tüftelt an einem Gegenangebot für eine Übernahme von Dell, dabei plant der Finanzinvestor die Zukunft ohne den Firmengründer an der Spitze des Unternehmens.


Bieterschlacht um Dell entbrannt

Medienberichten zufolge soll der Finanzinvestor Blackstone derzeit ein Gegenangebot für den PC-Hersteller Dell ausarbeiten. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg teilte mit, dass Blackstone schon mit dem ehemaligen Hewlett-Packard-Chef, Mark Hurd, als eventueller Kandidat für die Spitzenposition, gesprochen haben soll. Ein formelles Angebot habe Hurd, der aktuell bei Oracle tätig ist, noch nicht erhalten.

Ursprünglich hatte der Firmengründer Michael Dell geplant, zusammen mit Finanzinvestor Silver Lake und der zur Hilfenahme eines Kredites von Microsoft in Höhe von 24,4 Milliarden Dollar, den drittgrößten PC-Hersteller wieder zu übernehmen und von der Börse zurück zu ziehen. Dadurch erhofft Michael Dell sich einen größeren Spielraum für eine radikale Sanierung des Unternehmens. Der Dell-Konzern hat unter der Neuorientierung der Verbraucher hin zu Tablets und Smartphones, schwer zu leiden.

Nach Angaben des „Wall Street Journal“ soll Blackstone ebenfalls Kontakt zu Southeastern Asset Management, Dell-Großaktionär, aufgenommen haben. Mit einer Beteiligung von 8,4 Prozent sperrt sich der Experte der Vermögensberatung gegen das Angebot von Michael Dell, das Angebot sei zu niedrig. Aber auch andere Großaktionäre sperren sich. Klammheimlich und nahezu unbemerkt hat sich der Milliardär Carl Icahn mit gut 6 Prozent bei Dell eingekauft. Auch Icahn lehnt den aktuellen Übernahmeplan strikt ab.

Als HP-Chef genoss Hurd ein hohes Ansehen. Der Vorwurf sexueller Belästigung einer externen Mitarbeiterin zwang ihn, seinen Posten zu räumen, obwohl die Anschuldigungen nie bewiesen wurden. Zwischenzeitlich hat Hurd nun einen Spitzenjob bei Oracle, einem Software-Spezialisten. Von seinen Nachfolgern wurde Hurd stark kritisiert. Er habe die Investitionen zugunsten besserer Zahlen viel zu massiv gekürzt. Ein weiter Kandidat für die Führungsposition wäre Michael Capellas, ehemaliger Chef bei Compaq. Auch mit Capellas soll Blackstone bereits gesprochen haben, so das „Wall Street Journal“

Der Zeitdruck wird für Michael Dell und seine Partner durch den Widerstand der Aktionäre verstärkt. Bis zum 5. November muss das Geschäft abgeschlossen sein, diesen Termin hatte das Käuferkonsortium gesetzt.


 
Herzlich Willkommen Video | Honorar für Beratung
Alle Honorarberater