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Carsharing: Wie viel es kostet.

Beim Preis ist es unerheblich, ob das Auto bei einer festen Station abgeholt wird oder ob man es im „freien System“ an einem beliebigen Ort aufsucht.


Carsharing: Wie viel es kostet.

In jedem Fall setzt sich der Preis aus dem Ausleihzeitraum und der Anzahl gefahrener Kilometer zusammen. Ein Fahrzeug aus Daimlers car2go-Flotte kostet den Kunden 29 Cent je Minute.  Der gleiche Betrag wird bei jeden Kilometer fällig, nachdem die ersten 20 Freikilometer zurückgelegt sind. Nach Abgaben car2go’s gebe es darüber hinaus auch Tages- und Stundenpreise. Ein ganz ähnliches Angebot hat BMW mit DriveNow ins Leben gerufen: Zu einem variierenden Freikilometerkontingent kommen Drei-, Sechs-, oder Neun-Stundenpakete hinzu. Bei einem Mini fallen für darüber hinausgehende Distanzen pro Kilometer 29 Cent an.

Die stationären Carsharing-Anbieter warten derweil mit etwas komplexeren Kostenmodellen auf, die zwar auch Strecken- und Zeitkosten addieren, aber ebenso die gebuchte Fahrzeugklasse und den Nutzertarif des Kunden berücksichtigen, wodurch unterschiedliche Preise anfallen. Für Kunden, die häufig einen PKW ausleihen, bietet das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn „Flinkster“ zwei Tarife, die entweder auf bundesweite oder lokale Nutzung zugeschnitten sind.

Vier verschiedene Tarifmodelle bietet derweil Stadtmobil an: Classic oder Comfort – Vielfahrer oder Gelegenheitsnutzer. Benzin- und Kilometerkosten werden bei Greenwheels zum Zeitpreis addiert. Grundsätzlich werden Tages- und Stundentarife unterschieden, wie auch der Nutzungszeitpunkt von Belang ist: Bei etlichen Anbietern kostet das Ausleihen in der Nacht weniger als tagsüber.

Die Kraftstoffkosten müssen nicht extra gezahlt werden, weil die Fahrtkostenbeiträge dafür herangezogen werden. Ronnie Koch – Stiftung Warentest – erklärt: Falls der Kraftstoff auf der Fahrt einmal ausgeht, steht eine Tankkarte zur Verfügung, mit der kostenlos getankt werden kann.

Mitunter erheben die Anbieter auch Fixkosten, wie eine Anmeldegebühr in Höhe von Maximal 50 Euro. Greenwheels verlangt von jedem Kunden, dass er ein Jahres-Abo abschließt, was sich auf fünf Euro pro Monat beläuft. Stationäre Dienstleister können in Abhängigkeit vom Tarif einen Mitgliedsbeitrag verlangen, der sich auf bis zu 30 Euro beläuft. Für Studenten gibt es häufig eine Ermäßigung. Die Anbieter DriveNow und car2go verzichten gänzlich auf monatliche Gebühren. Nur wenige verlangen eine Kaution, wie zum Beispiel Stadtmobil, die eine Sicherheit von 400 Euro einziehen.

Lediglich Privatunternehmen in der Carsharing-Branche veranschlagen keinerlei Fixkosten. Sie werden nur dann bezahlt, wenn das Auto jemand mietet. Diese Vermieter entscheiden die Kostenhöhe für Auto und Kilometerleistung unabhängig. Hier kommt  immer eine Versicherung dazu, die bei gut neun Euro pro Tag liegt.

Den Kostenvorteil verbuchen klar die  Stations-Anbieter, solange die Fahrten nicht sehr kurz sind oder eine lange Zeit im Stau verbracht wird. Praktischer sind jedoch in der Regel die „free-floating“-Konzepte. Das fällt ganz besonders ins Gewicht, wenn der Nutzer spontan einen Wagen benötigt. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät auch, die Angebote von herkömmlichen Autovermietern in Betracht zu ziehen, falls die Mietzeiträume länger ausfallen.

Gegenüber einem eigenen Auto kann Carsharing Kostenvorteile bis zu einer jährlichen Fahrleistung von 7500 Kilometern bedeuten. Deshalb ist es besonders für Stadtbewohner attraktiv, die nur gelegentlich ein Auto nutzen müssen. Steht die Entscheidung für einen bestimmten Anbieter an, sollten einige Positionen beachtet werden: Liegt die Station eines stationären Anbieters in der näheren Umgebung oder widerspricht womöglich die Tarifstruktur den eigenen Fahrgewohnheiten? Darüber hinaus müssen die jeweiligen Interessen vorher feststehen: Manchen liegt die eher kurzfristige Buchung des „free-floating“-Systems. Anderen ist möglicherweise die Verfügbarkeit mehrerer Fahrzeugklassen ein besonderer Wunsch, den ihnen wiederum nur die stationären Anbieter erfüllen. (LB/BHB) 

Lesen Sie im dritten Teil der Serie, worauf Verbraucher bei der Auswahl zusätzlich achtzugeben haben.


 
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