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Dachfonds, die Kostenfresser

Die Ratingagentur Morningstar übte harsche Kritik an Dachfonds, deren Performance oft durch hohe Kosten gebremst wird.


Dachfonds

Lediglich ein knappes Prozent dieser Fonds mit internationaler Ausrichtung übertraf erstaunlicherweise im vergangenen Jahr den Weltindex MSCI World.

Dachfonds schneiden vergleichsweise schlecht ab

Aktiendachfonds mit internationaler Prägung hinken seitens der Wertentwicklung herkömmlichen Investmentfonds und dem Weltindex hinterher.

Hier nun die entsprechenden Performance-Werte des vergangenen Jahres:

  • Aktienfonds verbesserten sich um 14,1 Prozent.
  • Der MSCI World steigerte seinen Wert um 19,5 Prozent.
  • Dachfonds erreichten nur Wertsteigerungen um 11,9 Prozentpunkte.

Auch der Vergleich über drei Jahre zeigte keine wesentlichen Abweichungen, nur drei von mehr als 350 untersuchten Dachfonds konnten laut Morningstar den Weltindex MSCI World schlagen:

  • Der FP Octopus International Equity.
  • Der Black Rock Overseas Equity I.
  • Der Finama Actions Internationales.

 

Gründe für das schlechte Abschneiden

Für die wenig ermutigenden Resultate machen die Experten zwei Faktoren verantwortlich: Dachfonds sind zum einen mit hohen Kosten belastet, zum anderen wurden die Vereinigten Staaten untergewichtet. In der Tat zeigen diese Fonds seitens der laufenden Kosten Durchschnittswerte, die deutlich über denen von konventionellen Investmentfonds liegen. Auch hierzu ein Vergleich:

  • Die angesprochenen Beteiligungen werden von durchschnittlichen Kosten bei 2,35 Prozent begleitet.
  • Wer in einen internationalen Aktienfonds investiert, kommt mit Gebühren bei 1,6 Prozent zurecht.

Anleger werden bei diesen Fonds gleich zweimal zur Kasse gebeten, sie zahlen neben den Kosten für den eigentlichen Dachfonds noch Gebühren für die darunter stehenden Zielfonds. Bei den drei Dachfonds, die bessere Performance als der Weltindex zeigten, handelt es sich um Beteiligungen mit extrem niedrigen Management-Kosten. Die Gebühren lagen laut der Ratingagentur ­Morningstar unterhalb von 1,5 Prozent.  

Den amerikanischen Aufschwung verpasst

Während anders konzipierte Fonds die USA mit durchschnittlich mehr als 42 Prozent gewichteten, hielten die Dachfonds den Anteil von US-Aktien bei nur gut 33 Prozent. Die Untergewichtung ist nach Ansicht der Fachleute ein Grund für die schlechten Resultate, der Aufschwung des Dollars ging an den Fonds spurlos vorbei.


 
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