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Deutsche Bank im Visier der Bundesbank

Augenscheinlich hat sich die Bundesbank nun in die Ermittlungen gegen die Deutsche Bank vonseiten der US-Börsenaufsicht SEC eingeschaltet. Die Deutsche Bank steht unter dem Verdacht der Bilanzmanipulation. Einem Bericht der „Financial Times“ zufolge, sollen Beamte der Notenbank nach New York reisen.


Beweise im Banken-Skandal vernichtet

Die Vorwürfe gegen die Deutsche Bank haben ihren Ursprung noch in den Zeiten, als Josef Ackermann Chef der Deutschen Bank war. In den ersten Jahren im Rahmen der Finanzkrise soll die Deutsche Bank im Bezug auf die Kreditderivate Milliardenverluste vertuscht haben. Wie es nun scheint, hat sich auch die Bundesbank in die laufenden Ermittlungen gegen die Deutsche Bank eingeschaltet.

In den kommenden Wochen soll ein Team von Beamten der Bundesbank nach New York fliegen, um die Untersuchungen vor Ort voranzutreiben, so ein Bericht der „Financial Times“. Die Ermittlungen gegen die Deutsche Bank wegen Manipulation der Bilanzen wurde  in den USA vonseiten der dortigen Börsenaufsicht SEC bereits aufgenommen. In erster Linie wollen die Beamten der Bundesbank Gespräche mit damaligen Mitarbeitern der Deutschen Bank, die über die Vorgänge in der Zeit von 2006 bis 2009 informiert sind, führen.

Die Deutsche Bank soll in ihren Bilanzen Verluste in Höhe von 12 Milliarden Dollar verschleiert haben, das berichtete die „Financial Times“ bereits Ende 2012. Damals berichtete die “FT“ unter Berufung auf drei ehemalige Mitarbeiter des Finanzhauses, die sich ihrerseits an die SEC gewendet haben sollen. Das Finanzinstitut soll zu Beginn der Finanzkrise Buchverluste in Milliardenhöhe nicht ausgewiesen haben, so der Vorwurf der ehemaligen Mitarbeiter der Deutschen Bank.

So soll sich die Deutsche Bank, die nicht auf staatliche Hilfen im Rahmen der Krise angewiesen war, die eigenen Bilanzen zurecht gerechnet haben. Josef Ackermann, damaliger Vorstandschef, hätte zu diesem Zeitpunkt öffentlich erklärt, dass er es für eine Schande halten würde, sollte die Deutsche Bank staatliche Hilfen in Anspruch nehmen müssen. Nach Angaben der „FT“ wäre aber genau dies der Fall gewesen, hätte man auf die Bilanztricksereien verzichtet.

Nachdem das Institut auf eigene Faust interne Untersuchungen angestrengt hatte, wurden die Vorwürfe ihrer ehemaligen Mitarbeiter von der Deutschen Bank zurückgewiesen. Auch eine weitere Kooperation mit der SEC wurde noch am Mittwoch von der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt bekräftigt.

Darüber hinaus teilte die Bundesbank mit, dass sie keinerlei Auskünfte im Bezug auf die Maßnahmen der Bankenaufsicht erteilen kann, die sich auf einzelne Institute beziehen. Generell könne jedoch davon ausgegangen werden, dass man den Vorwürfen nachgehen würde und diese auf ihre Stichhaltigkeit prüfen, so ein Sprecher der Bundesbank. (FR/BHB)


 
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