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Die Gebäudeversicherung für das Eigenheim wird auf Sicht teurer

Die Unwetter im Frühjahr und Sommer dieses Jahres werden Eigenheim-Besitzer noch zu spüren bekommen, selbst wenn sie unmittelbar nicht betroffen waren. Die Prämien für die Gebäudeversicherung werden sich im nächsten Jahr deutlich erhöhen. Das sagen zwei namhafte Rückversicherer voraus.


Gebäudeversicherung

Unwetter belasten Versicherungen 

Bei einem Branchentreffen vor wenigen Tagen in Baden-Baden äußerten Vertreter der Münchner Re und der Hannover Rück diese Einschätzung. Rückversicherer übernehmen einen Teil der Risiken von Erstversicherern und verfügen daher über einen sehr guten Marktüberblick. Die Münchner Re ist Weltmarktführerin im Rückversicherungsgeschäft, die Hannover Rück eines der größten Unternehmen der Branche. 

Hochwasser und Hagel haben demnach in diesem Jahr so viele Schäden verursacht wie seit Jahrzehnten nicht. Für die Versicherungswirtschaft seien durch die Unwetter insgesamt 5 Mrd. Euro an Schadensersatzleistungen verursacht wurden, so die Experten. Überraschend dabei: die meisten Schäden hat das Hagelgewitter im Juli bewirkt. Alleine auf das Konto dieses Unwetters gehen 2,5 Mrd. Euro. Die Elementarschäden im Juni fallen dagegen mit 1,8 Mrd. Euro noch vergleichsweise moderat aus. Und deutlich geringer wirken sich die weniger heftigen Hagelschläge im Juni und August aus. 

Gebäudeversicherung: Beitragserhöhung droht

Für Eigenheim Besitzer rechnen  die Vertreter der beiden Rückversicherer vor diesem Hintergrund mit Prämienerhöhungen von 8 bis 10 Prozent im nächsten Jahr. Betroffen seien vor allem Versicherungsnehmer, deren Verträge eine Preisanpassungsklausel enthalten. Die Versicherungen verfügen nämlich über kein Polster, um die höheren Belastungen selbst auffangen zu können. Die Gebäudeversicherung gilt seit Jahren als defizitär. Die Prämien decken nicht die Kosten für Verwaltung, Vertrieb und Schadensbereinigung. Deshalb müssen Eigenheim-Besitzer die eingetretene Mehrbelastung tragen.  

Wie können Eigenheim-Besitzer reagieren?

Eigenheim-Besitzer werden Beitragserhöhungen zum Anlass nehmen, über einen Wechsel ihrer Gebäudeversicherung nachzudenken. In diesem Fall steht Versicherungsnehmern ein außerordentliches Kündigungsrecht zu, ein Wechsel ist also relativ einfach möglich. Ansonsten sind bestimmte Fristen und Formvorschriften zu beachten. Auch der gänzliche Verzicht auf Absicherung ist möglich, denn eine Pflicht zur Gebäudeversicherung besteht hierzulande nicht. Gerade die Unwetter in diesem Jahr zeigen aber, dass das nicht unbedingt ratsam ist. Im Rahmen der üblichen verbundenen Gebäudeversicherung werden die Elementarrisiken Blitz und Hagel mitversichert. Bei Überflutungen, Erdbeben und anderen Naturgewalten ist dagegen eine erweiterte Elementarschaden-Versicherung für das Eigenheim notwendig.

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