16:09

Die häufigsten Missverständnisse und Fehler beim Aktienhandel

Aller Anfang ist schwer – das gilt auch für die ersten Gehversuche im Bereich des Aktienhandels. Klar wirst du dich vermutlich schon etwas informiert haben, bevor du beginnst in Aktien zu investieren, aber vor Fehlern bist du nie gefeit.


Das Positive ist, dass man aus Fehlern lernen kann, das Negative ist, dass gerade, wenn es um das eigene Geld geht, Fehler auch sehr weh tun können. Wenn du auch vorhast, auf dem Gebiet des Aktienhandels tätig zu werden, dann solltest du deshalb die folgenden Anfängerfehler vermeiden.

Aktien auf die falsche Art und Weise kaufen

Nun hast du schon die Qual der Wahl zwischen Tausenden von verschiedenen Aktien, und dann musst du dich auch noch entscheiden, wie du deine Wertpapiere überhaupt kaufen möchtest. Je nach Broker stehen dir unterschiedliche Order-Arten zur Verfügung. Besonders häufig wird gerade von Anfängern die Market-Order getätigt. Hier wird der Broker angewiesen, eine gewisse Anzahl von Aktien zum aktuellen Marktpreis zu erwerben.

Der Vorteil an dieser Art von Order ist, dass sie einfach zu tätigen ist und, dass man nicht alle Kursveränderungen im Blick haben muss. Der Nachteil ist, dass man nicht kontrollieren kann, zu welchem tatsächlichen Preis ein Wertpapier gekauft wird. Sehr schlimm ist das meist nicht, da das Marktangebot so groß ist, dass Preisschwankungen kaum ins Gewicht fallen.

Ander sieht das Ganze aus, wenn nur ein sehr limitiertes Angebot an gehandelten Wertpapieren vorhanden ist und die Preise fluktuieren. Besonders hoch ist das Risiko bei stark spezialisierten ETFs, also Nischenprodukten. Je weniger Marktanteile verfügbar sind, desto größer ist die Gefahr, dass der Kaufpreis plötzlich in die Höhe schnellt. Beim Kauf einer großen Market-Order kann es dann sein, dass aus dem erhofften Schnäppchen eine teure Angelegenheit wird.

Es gibt auch eine Reihe guter Trading App, die dir den Aktienhandel besonders einfach machen. Auf aktiendepot.com findest du seriöse und geprüfte Anbieter.

Vorsicht beim Margin-Handel

Vielleicht hast du schon einmal vom Margin-Handel gehört. Eigentlich ist das zunächst einmal eine gute Sache, denn Anleger können damit mit mehr Geld handeln, als ihnen eigentlich auf ihrem Handelskonto zur Verfügung steht. Meist findet der Margin-Handel bei Futures, CFDs oder Optionen Verwendung.

Der Vorteil des Margin-Handels ist, dass du als Anleger damit in der Theorie sehr viel höhere Gewinne erzielen kannst. Es wird Geld vom Broker zur Verfügung gestellt und dadurch wird ein Hebeleffekt ausgelöst. Leider ist es aber im Gegenzug auch so, dass durch diese Art des Handels auch die Verluste größer ausfallen können. So kann es eben passieren, dass du nicht nur eigenes Geld verlierst, sondern auch geliehenes. Doch egal, ob verloren oder nicht, der geliehene Betrag muss zurückgezahlt werden.

Auch die Broker stellen ihr Geld natürlich nicht ohne Absicherung zur Verfügung. Aus diesem Grund musst du als Trader eine Absicherungsleistung hinterlegen. Du wirst dann also vom Broker aufgefordert, wieder genügend Kapital auf dein Konto einzuzahlen. Andernfalls kann es passieren, dass der Broker offene Positionen von sich aus schließt. Steht der Kurs zu diesem Zeitpunkt gerade sehr ungünstig, kann es zu großen Verlusten für den Kunden kommen.

Vor allem Anfänger verzocken sich oft beim Margin-Handel. Für sie ist also hier besondere Vorsicht geboten.

Auch der Aktienverkauf kann tückisch sein

Beim Aktienhandel ist nicht nur der Kauf, sondern auch der Verkauf mit dem ein oder anderen Risiko verbunden.

Wenn du bei einem Online-Broker verkaufen willst, ist das eigentlich kein Problem, da die modernen Handelsplattformen so aufgebaut sind, dass jeder mit der Bedienung zurechtkommen sollte. Bei ein paar Anbietern gibt es jedoch auch Schaltflächen und Felder, die in die Irre führen können. Verwechslungsgefahr droht zum Beispiel dann, wenn du bei einem Broker nicht nur verkaufen, sondern auch shorten kannst. Shorten bedeutet, dass du gegen den Kurs wettest. Das heißt, dass du deine eigene Position nicht schließt, aber stattdessen eine neue startest. Bist du in die Short-Position eingestiegen und der Kurs steigt im Anschluss, ist mit erheblichem Geldverlust zu rechnen.

Also stelle immer hundertprozentig sicher, ob du wirklich verkaufst oder nur shortest.

Steuern nicht vergessen

Vater Staat möchte beim Aktienhandel ebenfalls sein Stück vom Kuchen abhaben und erhebt zu diesem Zweck eine Abgeltungssteuer für Aktiengewinne. Deutsche Online-Broker und Depotbanken führen diese Steuern automatisch ab.

Bei ausländischen Brokern musst du dich allerdings selbst um deine steuerlichen Angelegenheiten kümmern. Vergiss aber dennoch auf keinen Fall die Steuer zu entrichten, denn sonst kann es zu einer unangenehmen Überraschung kommen.

Zum falschen Zeitpunkt verkaufen

Wenn die Aktienkurse plötzlich in den Keller fallen, gilt es, Ruhe zu bewahren. Viele Anleger neigen dann dazu, panikartig alle ihre Wertpapiere zu verkaufen. In dem Fall bleiben ihnen dann nur die Verluste.

Dabei ist ein flächendeckender plötzlicher Absturz kein Indiz dafür, dass es langfristig so weitergeht. Die Gefahr ist wesentlich größer, wenn Kurse langsam über einen längeren Zeitraum hinweg fallen, als wenn sie einen plötzlichen Crash erleben.


 
Herzlich Willkommen Video | Honorar für Beratung
Schnellzugang Finanzen

30.12.2021 - Finanzwissen
Die Mittelschicht schrumpft Marcel Fratzscher, Präsident des DIW, wird von dem unabhängigen Finanzberater Holger Scheve zitiert.
26.12.2021 - Finanzwissen
Neue Ära der Geldgeschichte? Bitcoins und Co. mischen die Märkte auf, findet der Honorarberater Jürgen Gramer.
23.12.2021 - Finanzwissen
Wie wird man Dealer im Casino? Luxuriöse und festliche Säle, vornehme Gäste in Abendgarderobe – wer kommt dabei nicht einmal auf den Gedanken, an so einem Platz arbeiten zu möchten.
Alle Honorarberater