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Europäische Zentralbank macht mit Euro-Rettung Milliardengewinn

Die Hilfsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) zahlen sich aus, jedenfalls für die Notenbank. Im vergangenen Jahr hat die EZB mit den Zinseinnahmen der Staatsanleihen einen Gewinn von über einer Milliarde Euro erwirtschaftet. Überwiegend mit griechischen Staatsanleihen.


Europäische Zentralbank macht mit Euro-Rettung Milliardengewinn

Für den massiven Ankauf von Staatsanleihen wurde die EZB aufs schärfste kritisiert, doch die Kritiker dürften sich angesichts der vorläufigen Bilanz nun zurücknehmen. Für das Jahr 2012 kann die Zentralbank, durch die Staatsanleihen aus den Krisenländern, einen Milliardengewinn vorweisen. Auf insgesamt 1,1 Milliarden Euro beliefen sich die Zinseinnahmen für das erste Anleihekaufprogramm, dies wurde am Donnerstag von der Zentralbank bekannt gegeben.

555 Millionen Euro brachten alleine die griechischen Papiere ein. Damit konnte die EZB ihren Gewinn im Vorjahresvergleich von 1,89 Milliarden auf aktuell 2,16 Milliarden Euro steigern. Rund 50 Prozent des erwirtschafteten Überschusses gehen in die Risikovorsorge der EZB. Somit steigt der Gewinn von 728 Millionen auf 998 Millionen Euro.

Gegen den Widerstand aus Deutschland hatte sich die EZB im Mai 2010 zu dem Ankauf der Staatsanleihen aus den Krisenländern entschlossen. Der Ankauf der Papiere über den Sekundärmarkt, also über Banken, sollte es den Krisen-Staaten ermöglichen, frisches Geld zu normalen Zinssätzen zu besorgen.

Laut den Angaben hielten die Notenbanken der Euro-Zone zum Jahresende noch Papiere aus den Krisenländern in einer Höhe von 208,7 Milliarden Euro, nominal 218 Milliarden Euro.

99 Milliarden entfallen dabei auf italienische Staatsanleihen, 43,7 Milliarden Euro auf spanische Papiere, griechische Staatsanleihen sind im Wert von 30,8 Milliarden Euro vorhanden, für 21,6 Milliarden Euro portugiesische Anleihen und mit 13,6 Milliarden Euro sind die irischen Staatsanleihen vertreten. Aktuell haben die Papiere noch eine Restlaufzeit von durchschnittlich 4,3 Jahren.

Bereits im Januar wurde, auf Beschluss des EZB-Rats, eine Gewinnvorauszahlung in Höhe von 575 Millionen Euro an die Notenbanken des Euro-Systems geleistet. Jetzt kommt es zur Ausschüttung der noch verbleibenden 423 Millionen Euro. (DR/BHB)


 
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