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Europäischer Arbeitsmarkt zerrüttet

Zwar erlebte der deutsche Arbeitsmarkt 2012 sein bestes Jahr seit 1991, doch machten sich nun auch hier die Auswirkungen der Euro-Krise bemerkbar. So stieg die Arbeitslosenzahl laut Bundesagentur für Arbeit (BA) im Dezember auf 2,84 Millionen Arbeitslose, was einen Anstieg um 88.000 gegenüber November und 60.000 gegenüber dem Vorjahresmonats bedeutet. Somit legte auch die Arbeitslosenquote zu und stieg auf 6,7 Prozent.


Europäischer Arbeitsmarkt von Krise zerrüttet

Laut BA-Chef Frank-Jürgen Weise sei der Arbeitsmarkt aber weiterhin robust. Die Bundesagentur für Arbeit erzielt zum Jahresende einen Überschuss von rund 2,6 Milliarden Euro. 

Die Erwerbstätigenzahl stieg in Deutschland ebenfalls. Nach einer vorläufigen Berechnung, die das Statistische Bundesamt bekannt gab, hatten in Deutschland im Jahr 2012 durchschnittlich 41,5 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz. Dies entspreche einem Prozent beziehungsweise 416.000 Menschen mehr als noch im Jahr zuvor. 

Allerdings rückt die Euro-Krise auch dem deutschen Arbeitsmarkt immer mehr auf den Leib. Wie das Unternehmen Ernst & Young für 2013 vermutet, werden es im zweiten Halbjahr europaweit knapp 20 Millionen Arbeitslose sein. 2010 waren es nur 15,9 Millionen.

Schuld an diesem massiven Anstieg hat die schwächelnde Wirtschaft. Nachdem das europäische Bruttoinlandsprodukt bereits 2012 um 0,4 Prozent sank, vermuten Experten für 2013 einen Rückgang um 0,2 Prozent. 

Vor allem für Griechenland hat Ernst & Young keine guten Nachrichten parat. Ein Wirtschaftsrückgang um 4,3 Prozent wird hier erwartet, was die Arbeitslosenquote bis auf 28 Prozent in die Höhe treiben wird. Ähnlich soll es in Spanien aussehen. Eine Arbeitslosenquote von 27 Prozent bahnt sich hier an. 

Die Experten gehen aber davon aus, dass sich 2013 das Schlimmste erledigen dürfte. 2014 könnte die Wirtschaft bereits um 1,0 Prozent, 2015 gar um 1,4 Prozent wachsen. Die Experten warnen jedoch: „Das gilt jedenfalls, wenn die Verschuldungskrise in der Euro-Zone sich nicht durch unvorhergesehene Ereignisse wie etwa einen Austritt Griechenlands verschärft.“ (FF/BHB)


 
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