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Finanzaufseher im Wettkampf um die schärfsten Regeln

In mehreren Ländern wetteifern derzeit die Finanzaufseher um schärfere Regeln. Ausgerechnet die Deutsche Bank ist nun mitten in die Rangelei geraten. In naher Zukunft müsste die Deutsche Bank rund 13 Milliarden Dollar an das amerikanische Tochterunternehmen überweisen, so ein Analyst von Goldman Sachs. Kurz darauf fiel der Kurs der Aktie der Deutschen Bank.


Finanzaufseher im Wettkampf um die schärfsten Regeln

Da es sich bei Goldman Sachs um einen Konkurrenten der Deutschen Bank handelt, sollte man diese Vorhersagen mit etwas Abstand betrachten. Dennoch scheint die Deutsche Bank in Schwierigkeiten zu stecken.

Von der amerikanischen Notenbank wird eine Vorschrift geplant, die den Auslandsbanken mit Standorten in Amerika vorschreibt, Kapital in der gleichen Höhe vorzuhalten wie die heimischen Banken. Bislang reichte es aus, dass die Auslandsbanken auf ihr Mutterkonzern verwiesen hatten, auf den im Zweifel zurückgegriffen werden könne. Doch nun musste die Fed auch im Rahmen der Finanzkrise den ausländischen Banken weiterhelfen. Dieses Risiko will man dem amerikanischen Steuerzahler nicht länger zumuten.

Zur besseren Isolierung ihrer Finanzsysteme bei einer eventuellen globalen Krise arbeiten auch Großbritannien und die Schweiz an verschärften Vorschriften. Dabei könnten die neuen Regeln in den Vereinigten Staaten für eine wahre Kettenreaktion sorgen, vielleicht weil die anderen Länder zum eigenen Schutz die neuen Regeln auch in ihrem Land umsetzen wollen.

Im Falle der Deutschen Bank könnte es zu Problemen bei der Kapitalausschüttung kommen, sollte es zu einer Milliarden-Überweisung in die Vereinigten Staaten kommen. Dadurch könnte das Geldhaus gezwungen sein, neues Kapital zu beschaffen. Sollte es zu einer Umsetzung der Regeln kommen, so werde man diese einhalten, erklärte die Deutsche Bank.

Der Vorstoß der Fed wurde währenddessen bereits von der deutschen Finanzaufsicht gerügt. Dieses Vorgehen stehe im starken Widerspruch zu einer stärkeren Zusammenarbeit. Im Grundsatz mag das stimmen, aber widerspricht es auch dem Interesse der deutschen Steuerzahler, wenn Kreditinstitute weltweit dazu gezwungen werden, mehr Kapital aufnehmen zu müssen, wodurch sie insgesamt stabiler werden würden? Mit Nichten, denn aus Sicht des Steuerzahlers ist dies eine erfreuliche Entwicklung. (DS/BHB)


 
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