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Gigaliner-Netz wird ausgebaut

Schon von Anfang an waren die Gigaliner umstritten. 25 Meter lange Lkws, die die Logistik noch einfacher gestalten sollen. Ab dem kommenden Jahr sollen weitere 60 Strecken mit den Gigalinern befahren werden dürfen.


Gigaliner-Netz wird ausgebaut

Dabei haben sich die Gigaliner schon in der Testphase nicht bewährt. Speditionen nehmen nicht daran teil, einige Bundesländer und die Bundestagsfraktionen der SPD und der Grünen verlangen, die Gigaliner wieder von den Straßen zu nehmen. Doch stattdessen setzt die Bundesregierung auf den Ausbau des Gigaliner-Netzes. 

Wie Andreas Scheuer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, erklärt, gebe es hierfür gute Gründe: „Seit der ersten Erweiterung im Juli 2012 sind viele Unternehmen mit Streckenwünschen an die teilnehmenden Länder herangetreten.“

Deshalb würden weitere Strecken geprüft werden, hauptsächlich Landstraßen, die zu Unternehmen oder Lagerhallen führten.

Scheuer erklärt, man hätte bei den Tests bereits ein Einsparpotenzial an Kohlendioxid und an der Anzahl von Fahrten erkannt. Allerdings kommen die Gigaliner nicht überall an. Tests laufen aktuell nur in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Hessen, Thüringen, Sachsen und Bayern.

Da es sich aber um ein Projekt der Bundesregierung handelt, sind Fahrten auch durch andere Bundesländer auf ausgewiesenen Strecken möglich.

Baden-Württemberg und mittlerweile auch Schleswig-Holstein passt dies gar nicht, weshalb beide Länder eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht anstreben. 

Die Testphase für die Gigaliner umfasst fünf Jahre, nach denen entschieden werden soll, ob die Gigaliner auf den deutschen Straßen verbleiben oder wieder weichen müssen. In den Niederlanden und in Dänemark sind die Gigaliner bereits fester Bestandteil des Verkehrs, denn hier wurde bereits erkannt, dass durch deren Einsatz ungefähr ein Drittel der Fahrten gespart werden kann – und somit auch Kohlendioxid. 

Den deutschen Logistikunternehmen werden da derzeit noch Steine in den Weg gelegt, denn laut Scheuer wollen viele die weitere Änderung und somit Erweiterung des Netzes abwarten. So wird auch, wie die „Welt“ berichtet, die Firma Dachser als erstes Logistikunternehmen an dem Projekt teilnehmen.

Dem Projekt läge derzeit lediglich eine Ausnahmeverordnung der Bundesregierung zugrunde, eine Mehrheit wäre im Bundesrat wohl nicht zustande gekommen. (NS/BHB)


 
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