Bemerkenswerte Kulanz mit wenig Einschränkungen
Der skandinavische Möbeldiscounter Ikea will ab kommendem September seinen Kunden ein umfassendes Rückgaberecht bei hauseigenen Artikeln einräumen. Die neue Kulanzregelung ist nicht an zeitliche Befristung gebunden und beinhaltet sogar das Retournieren bereits gebrauchter Interieurs. Ausnahmen bestehen lediglich bei folgenden Warengruppen:
- Bereits zugeschnittene Konsumgüter.
- Fundgrubenartikel und Grünpflanzen.
In der Praxis bedeutet die neue Kulanzregel, dass ein Kunde im September bei Ikea ein Bett kauft, ein Jahr darin schläft und es anschließend an jede Filiale zurückgeben kann. Der Vorgang kann auch Jahre später stattfinden, für die Kulanz ist in jedem Fall die Vorlage des Kassenbelegs erforderlich.
Kulanz im Nachhinein gibt es nicht
Wenn der Kunde sein bei Ikea erstandenes Möbel im Rahmen der neuen Kulanzregeln zurückgibt, erhält er den entsprechenden Kaufpreis als Gutschrift auf eine Guthabenkarte. Er kann sich dafür mit neuen Einrichtungsgegenständen dieses Anbieters eindecken.
Die Kulanz beginnt jedoch erst ab dem ersten September und schließt die Rücknahme zuvor gekaufter Möbel aus. Bei Ikea herrscht allerdings die Annahme vor, dass die wenigsten Kunden ihre bereits abgewohnten Möbelstücke gegen Guthaben umtauschen werden und von der neuen Kulanzregel profitieren wollen.
Einheitliche Regeln angestrebt
Bislang räumt Ikea deutschen Käufern ein 90-tägiges Rückgaberecht ein, Ausnahmen hiervon werden Inhabern der Family- oder Businesskarten zuteil. Sie können auch ohne den sonst obligatorischen Kassenzettel Waren nahezu unbegrenzt zurückgeben.
Das uneingeschränkte Rückgaberecht ist in skandinavischen Ländern bereits seit drei Jahren Praxis, in weiteren Nationen beabsichtigt Ikea die Kulanz auf ein Jahr zu befristen.
Konkurrenzdruck und Kosten
Ikea reagiert mit der neuen Kulanz auf die stationären Mitbewerber, welche ihren Kunden mittlerweile ein maximal viermonatiges Rückgaberecht einräumen. Des Weiteren möchte das Möbelunternehmen bei der Arbeitszeit der mit der Rücknahme beschäftigten Mitarbeiter sparen.
Firmenintern rechnet das Möbelhaus mit bis zu 20 Prozent geringeren Personalkosten.
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