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Infinus: Zeitgewinn für die Gläubiger

Gute Nachrichten für Gläubiger im Fall Infinus: Das Dresdner Amtsgericht verlängert die Frist für Forderungsanmeldungen bezüglich des Mutterkonzerns FuBus um 30 Tage. Mittlerweile kommt das Vermögen des inhaftierten Firmengründers zur Versteigerung.


Infinus

Kaum Aussichten beim Privatvermögen

Die Geschäfte von Infinus wurden über die Muttergesellschaft FuBus (Future Business KGaA) abgewickelt. Der persönlich haftende Hauptgesellschafter und zugleich Gründer ist der in Untersuchungshaft sitzende Jörg B. ­Sein privates Vermögen wird auf etwa 15 Millionen Euro geschätzt, es ist allerdings für 35.000 Gläubiger bei Weitem nicht ausreichend. Bei einer Insolvenzquote von weniger als einem Prozent ist für die Geschädigten so gut wie nichts zu holen.

Anlässlich der Gläubigerversammlung in der letzten Woche wurde bekannt, dass bislang nur gut sechs Millionen des Privatvermögens in die Insolvenzmasse eingeflossen sind. Weitere Werte wie Grundstück, Häuser, Schmuck und Fahrzeuge sollen zeitnah zum Verkauf gebracht werden. Allerdings kommen die Erlöse nicht im Entferntesten an die Forderungen heran, diese belaufen sich derzeit auf nahezu 2,9 Milliarden Euro. 

Anleger warten gespannt auf das Insolvenzverfahren

Die Chancen, wenigstens einen Teil der Forderungen zu realisieren, stehen in dem Insolvenzverfahren gegen die Infinus-Mutter FuBus wesentlich besser, hierbei dreht es sich um das Geschäftsvermögen des Konzerns. Wie vom Insolvenzverwalter zu erfahren war, wird die Insolvenzmasse auf circa 150 Millionen Euro veranschlagt, davon konnte der Verwalter bereits nahezu 90 Millionen einziehen. Gläubiger können mit einer Insolvenzquote von rund zwanzig Prozent rechnen. 

Fristverlängerung

Geschädigte, die noch weitere Forderungen gegen Infinus anmelden wollen, sollten den neuen Termin, den 19. Februar 2015, beachten, die Frist wurde vom Amtsgericht Dresden um einen Monat verlängert. Die Fristverlängerung wurde laut Angaben der Insolvenzverwaltung aus zeitlichen Gründen erwogen, die Gläubiger benötigten zur Wahl einer gemeinsamen Vertretung Zeit bis zum Dezember des vergangenen Jahres. 

Mit dem Insolvenzverfahren gegen die Infinus-Mutter FuBus geht einer der spektakulärsten Betrugsfälle der Bundesrepublik in die nächste Phase über. Abzuwarten bleibt noch der Prozess gegen den Hauptgesellschafter, doch dafür gibt es bislang keinen Termin.


 
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