Rewe-Chef Alain Caparros hierzu: „Wir sehen überall, ob das Frischfleisch, Wurst, Obst und Gemüse, Mehl, Zucker, Milch ist, dass die Preise steigen.“ Jedoch solle sich die Kostensteigerung zunächst nur mäßig beim Kunden bemerkbar machen, denn für ein Lebensmittel gebe es einen harten Konkurrenzkampf, weshalb die Verkäufer die Preise nicht in vollem Maße an die Verbraucher weitergeben könnten.
Bei Rewe spricht man von einer Erhöhung der Einkaufspreise von 20 Prozent. Der Verkaufspreis werde letztlich aber durchschnittlich nur um fünf Prozent steigen. Caparros erklärt auch, dass die Preise in Deutschland hart umkämpft seien, im Gegensatz zu anderen Ländern: „Ein Glas Nutella 450 Gramm kostet in Deutschland 2,29 Euro. In Rumänien, wo die Leute ein Durchschnittsgehalt von 200 bis 250 Euro haben, kosten 200 Gramm 1,98 Euro.“
Die steigenden Energiepreise wirken sich natürlich auch auf die Lebensmittelindustrie aus. So erwarte man bei Rewe einen Kostenanstieg bei der Energie um 50 Millionen Euro deutschlandweit.
Um Rewe weiterhin konkurrenzfähig auf dem Markt zu behalten, muss Caparros sich vielen Problemen stellen. Das größte Problem stelle derzeit das Discountunternehmen Penny dar, das eine Tochterfirma von Rewe ist. So sollen Millionen in die Modernisierung von Penny gesteckt werden.
Im gleichen Zug sollen aber 70 Filialen von Penny geschlossen werden, die als unrentabel gelten. Und auch die zu Rewe gehörende Kette ProMarkt wird künftig mit zehn Märkten weniger aufwarten, soll aber ebenfalls modernisiert werden.
Der Tatsache, dass Aldi künftig Markenartikel im Sortiment führen wird, sieht Caparros allerdings gelassen entgegen. „Im Endeffekt, die zwei Konzepte kommen sich immer näher.“
Statt auf weitere Produkte im unteren Preissegment – hier nehmen sich die Preise von Rewe und Aldi nicht viel - möchte Caparros lieber auf mehr Service setzen: „Wir müssen mehr Dienstleistungen anbieten, die die Kunden begeistern und in neue Erlebniswelten entführen.“
Bereits in fünf Großstädten bietet Rewe einen Lieferservice für Lebensmittel, der künftig ausgedehnt werden könnte. (NS/BHB)