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Möglicherweise vermehrt Hybridanleihen bei Banken

Ein neuer Trend bei Banken: Immer mehr Hybridanleihen sollen bei immer mehr Banken ausgegeben werden. Die Banken rechnen mit einem in naher Zukunft sehr hohen Marktpotenzial für die hochriskanten Papiere, die im Grunde nachrangige Unternehmensanleihen mit eigenkapitalähnlichen Eigenschaften sind.


Hybridanleihen

Das ist auch für die Banken positiv, weil Hybridanleihen vor allem die Verschuldungsquote drücken können. Ob die Anleger aber tatsächlich bereit sind, in solchem Umfang die hohen Risiken einzugehen, bleibt eher fraglich. 

Hybridanleihen: neuer Trend, viele Banken springen nun auf

Hybridanleihen sind nachrangige Mittelstandsanleihen, die eine Mischung aus Eigenkapital und Fremdkapital darstellen. Damit verbessert die Ausgabe von Hybridanleihen auch die Bilanz für Banken - die Kapitaldecke wird damit deutlich verbreitert. Auf die Kernkapitalquote - ein wichtiges Kriterium für die Bankenaufsicht, wenn es um die solide finanzielle Gesundheit der Bank geht - darf dieses Volumen zwar nicht angerechnet werden, drückt aber immerhin die Leverage Ratio, das heißt die Verschuldungsquote der Bank recht deutlich - was sich in der Bilanz der Bank ebenfalls positiv auswirkt, und auch für die Bankenaufsicht ein zweites wichtiges Soliditätskriterium darstellt. Sinkt die Kernkapitalquote der Bank unter einen bestimmten Wert, werden die Anleihen automatisch zeitweise zu Aktien - und die Risiken sind damit besser verteilt.

Für Anleger: riskant, lukrativ, vielerorts steuerfrei

Für Anleger dagegen haben solche Anleihen ein durchwegs hohes Risiko - bis hin zum Totalverlust. Um trotz dieses Risikos die Papiere für den Anleger interessant zu machen, werden sie mit einem Zinsaufschlag versehen. Außerdem können in vielen Ländern die Zinsen auf Anleihen von den Steuern abgezogen werden, das könnte durchaus dazu führen, dass in den wichtigsten Ländern Europas eine einheitliche Regelung über die Steuerfreiheit entsteht. Der scheint für viele Anleger durchaus einen Reiz zu bieten - als kürzlich die französische Societe Generale eine erste solche Anleihe auf den Markt warf, war das Echo überraschend hoch - und die Anleihe war immerhin 1,25 Milliarden Dollar schwer. Experten schätzen, dass auch genug Interesse für ein weitaus höheres Volumen der Anleihe bestanden hätte.

Insgesamt schätzt man den Markt für Hybridanleihen in den nächsten fünf Jahren auf bis zu 45 Milliarden Dollar pro Jahr - aber das hatte man von den Coco-Bonds auch einmal gedacht, während das tatsächliche Volumen weitaus geringer ausfiel. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Hybridanleihen entwickeln werden, und welche Banken in Zukunft tatsächlich welche ausgeben werden.

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