Gegenüber der Preiserhöhung hatte sich die Monopolkommission skeptisch gezeigt, jedoch stimmte diese der Erhöhung letztlich zu, da dies seit langer Zeit wieder die erste Preiserhöhung sei. So stimmte die Bundesnetzagentur schließlich ebenfalls zu, womit der Erhöhung nichts mehr im Weg steht.
Wer noch Briefmarken mit 55 Cent zuhause hat, muss sich nun aber nicht über künftige Ungültigkeit den Kopf zerbrechen. Die Briefmarken können mit Drei-Cent-Briefmarken ergänzt werden. Die Drei-Cent-Briefmarken können seit Anfang Dezember in den Postfilialen bezogen werden.
Tatsächlich sieht sich die Post zu dem Schritt gezwungen, da der Versand von Briefen seit Jahren rückläufig ist, hauptsächlich, da die E-Mail und soziale Netzwerke dem Brief den Rang abgelaufen haben.
Nur noch ein Viertel macht der Versand von Briefen am Umsatz der Deutschen Post aus. Vor wenigen Jahren belief sich der Anteil noch auf die Hälfte.
Auch nimmt der Konkurrenzkampf zu, allerdings ist die Deutsche Post das einzige Logistikunternehmen für Briefe, das staatlich kontrolliert wird. Will die Post die Preise bei Briefen von bis zu 1000 Gramm ändern, so bedarf es stets einer Zustimmung der Bundesnetzagentur.
Zudem muss die Post einen herben Schlag einstecken, da mittlerweile jeder dritte Brief im Geschäftssektor von der Konkurrenz ausgeliefert wird.
Gegenüber dem Vorjahr ging der Versand von Briefen im Bereich der Geschäfts- und Privatkunden zwischen Januar und September 2012 um 2,7 Prozent auf 5,6 Milliarden Stück zurück. Im Jahr 2011 beförderte die Post hier noch 7,8 Milliarden Briefe.
Michael Bobrowski von der Verbraucherzentrale Bundesverband sieht in der Preiserhöhung ebenso keinen Grund zur Kritik. Ihm zufolge sei der Preis bei der Briefbeförderung seit Beginn des Postmarktes inflationsbereinigt um 20 Prozent gesunken. (NS/BHB)