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Rohstoffe: Verhaltensänderung seit der Finanzkrise 2008

Rohstoffe gehörten schon vor der Finanzkrise 2008 in jedes Anlagedepot, daran hat sich laut einer Untersuchung der Ökonomen Marco Lombardi und Francesco Ravazzolo auch heute nicht viel verändert. Sie sollten jedoch innerhalb des Portfolios eine andere Bewertung erfahren als bisher.


Rohstoffe

Rohstoffe als wirksame Depotabsicherung für Großaktionäre

Die Ursache dafür ist die seit Ausbruch der Krise 2008 stattfindende Annäherung der Renditen von Aktien und Rohstoffen, wobei der Fokus auf Öl liegt. Dies zwingt Anleger zu einer neuen Definition des Verhältnisses von Aktien und dem Segment Rohstoffe innerhalb des Portfolios. Um die potenzielle Bedeutung dieses Resultats richtig in die Vermögensverwaltung einordnen zu können, ist ein kleiner Rückblick auf die Entwicklung hilfreich. 

Im vergangenen Jahrzehnt wurden Rohstoffe als eigene Anlageklasse gerade von Großanlegern favorisiert. Untersuchungen von Ökonomen hatten seinerzeit an den Tag gebracht, dass gerade bei der Preisentwicklung von Rohstoffen und Aktien kein enger Zusammenhang zu sehen sei. Das machte Rohstoffe zu einem interessanten Anlageobjekt für Großinvestoren, die ein großes Aktiendepot unterhielten und dafür eine geeignete Absicherung suchten. Das von den USA ausgehende Interesse an sogenannten realen Anlagen verdrängte die bis dahin für eine Portfolio-Absicherung verwendeten Anleihen. Da viele Großanleger die hohen Lagerkosten für Rohstoffe umgehen wollten, investierten sie lieber in Termingeschäfte oder in von Finanzinstituten aufgelegten Rohstoff-Investmentfonds.

Großanleger zeigen seit der Finanzkrise 2008 ein geändertes Investitionsverhalten

Die vor der Finanzkrise 2008 gemachten Aussagen der Experten zu nicht parallel verlaufenden Aktien- und Rohstoffpreisen waren für viele Anleger logisch und glaubhaft. Rohstoffe sind für die meisten Unternehmen ein Kostenfaktor, der bei steigender Tendenz die Betriebsgewinne schmälert und sich gleichzeitig negativ auf die Aktienkurse auswirkt. Das Ergebnis der Untersuchungen der Ökonomen Lombardi und Ravazzolo zeigt, das seit der Finanzkrise 2008 ein engerer Zusammenhang zwischen der Rohstoffpreis-Entwicklung, speziell beim Ölpreis, und der Entwicklung von Aktienkursen besteht.

Einen Grund dafür sehen die Ökonomen in verändertem Anlageverhalten von Großinvestoren, die seit der Finanzkrise 2008 den gesamtwirtschaftlichen Analysen eine größere Bedeutung als früher geben. Seit der Finanzkrise 2008 verbindet sich mit einer deutlichen Konjunkturverbesserung die Annahme steigender Rohstoffpreise, eine Abkühlung der Wirtschaftslage bedeutet daher sinkende Rohstoffpreise. Die parallele Entwicklung von Rohstoffen und Aktien lässt daher eine Portfolio-Absicherung durch Rohstoffe als ein sinnloses und risikoreiches Unternehmen erscheinen.

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