Die andauernde niedrige Verzinsung ist pures Gift für die Altersvorsorge
Doch wissen die Menschen nur zu gut, dass sie wenig andere Alternativen haben und versuchen das Beste aus der aktuellen Situation zu machen. Deswegen ist es auch nicht sehr verwunderlich, dass das Sparziel der ersten Kategorie wieder die Altersvorsorge ist. Diese war im Sommer leicht rückläufig, hat aber im Herbst wieder deutlich zugelegt und sich den ersten Platz in der Rangliste erobert. Vom ersten Platz wurde der bisher amtierende Spitzenreiter Konsum und Neuanschaffungen verdrängt, er musste der Altersversorgung erstmals weichen und liegt nun an zweiter Stelle. Der dritte Platz wird unverändert von Sparplänen für den Erwerb oder die Renovierung des Eigenheim eingenommen, welche sich im weitläufigeren Sinn auch zu den Aufwendungen für die Altersvorsorge addieren lassen.
Das Sparziel Kapitalanlage bildet in dieser Liste nach wie vor das Schlusslicht auf Platz vier, derzeit sparen 33 Prozent der Menschen auf eine Kapitalanlage. Allerdings ist die Gesamtzahl der Sparer gegenüber den Vorjahren konstant geblieben, ungefähr 49 Prozent haben das Sparen auf eines der oben genannten Ziele konsequent angefangen und beibehalten.
Die Menschen zeigen wieder mehr Gelassenheit beim Sparen auf die Altersvorsorge
Zu Beginn der Niedrigzinsphase war das Sparverhalten der Deutschen nicht nur bei der Altersvorsorge von mehr Unsicherheit geprägt. Doch haben sich die Verbraucher inzwischen gut auf die neue Situation eingestellt und ergreifen nicht nur bei der Altersvorsorge ihre Möglichkeiten. Viele Leute nutzen einen Urlaub zur Eröffnung eines Kontos im europäischen Ausland, wo das Sparen noch mit besseren Zinsen honoriert wird. Die niedrigen Zinsen belasten zwar ganz Europa, doch den deutschen Banken wurde von ausländischen Investoren sehr viel Geld anvertraut. Sie brauchen daher das Sparen der Deutschen nicht besonders entlohnen.
Den Banken Spaniens und Italiens wurde diese Gunst nicht zuteil, deswegen offerieren sie potenziellen Kunden auch bessere Zinsen. Doch sind sich die Fachleute der Branche einig, dass eine lange anhaltende Niedrigzinsphase die Lust am Sparen verleiten kann. Und das kann nicht nur bei der Altersversorgung für den Staat richtig teuer werden.