Luxemburg will nicht länger Steueroase sein
Das Nachbarland war den deutschen Finanzbehörden schon länger ein Dorn im Auge, sie übten schon seit Jahren Druck auf das Bankgeheimnis des Großherzogtums aus. Bislang waren diese Bemühungen allerdings von wenig Erfolg gezeichnet. Im vergangenen Jahr kam es zu einer Teileinigung mit den deutschen Finanzämtern, Luxemburg erklärte sich zur Information über Zinseinkünfte deutscher Anleger bereit. Im Verlauf der Verhandlungen wurden auch andere EU-Finanzbehörden in den Kompromiss mit einbezogen.
Der EU-Staatengemeinschaft war dies allerdings nicht genug. Doch die Steueroase war zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit, sie verwies auf Steuerparadiese wie beispielsweise die Schweiz. Erst wenn von dort ebenfalls Informationen erwartet werden können, wolle Luxemburg seinen Standpunkt überdenken und umfassender über Kontobewegungen ausländischer Anleger informieren.
Eine Steueroase verabschiedet sich von ihrem Bankgeheimnis
Durch die Veränderungen wird es für Anleger von Schwarzgeld nahezu unmöglich, in Luxemburg Kapitalerträge zu generieren, ohne das die heimischen Finanzämter etwas davon erfahren. Potenzielle Steuerhinterzieher können nicht mehr auf das Bankgeheimnis des Kleinstaats bauen.
Dem Richtungswechsel in Luxemburg ging ein Regierungswechsel voraus, der neue Ministerpräsident Xavier Bettel gibt die Position seines Vorgängers bezüglich des Bankgeheimnisses auf. Es könnte sein, dass ein Treffen mit der deutschen Kanzlerin Merkel in Berlin ausschlaggebend für den neuen Trend der ehemaligen Steueroase war. Denn unmittelbar nach dem Ende der Unterredung mit Frau Merkel gab er den neuen Kurs seiner Regierung bekannt:
- Der EU-Zinsbesteuerungsrichtline wird Luxemburg ohne weitere Bedingungen zustimmen.
- Vorbedingungen, wie die Vereinbarungen mit der Schweiz und anderen Staaten, werden nicht gestellt.
Offensichtlich laufen derzeit auch Bankgeheimnis betreffende Verhandlungen mit der Steueroase Schweiz. Für Steuerhinterzieher wird es bei einer Verständigung aller beteiligten Länder in Europa ziemlich eng.
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