Im soeben verstrichenen Jahr 2012 musste ein Haushalt mit dem Jahresverbrauch von 20 000 kWh ganze 1311 Euro für Erdgas zahlen. 2010 sind es noch 1201 Euro gewesen. Hier, genau wie bei Heizöl und Strom, gilt: Die Preise kennen im Großen und Ganzen nur eine Richtung – sie steigen.
Das Verbraucherportal Verivox und Computer Bild geben allen Gaskunden indes den Hinweis, ihre Abrechnungen und Verträge zu prüfen. Gegebenenfalls ist ein Anbieterwechsel ratsam. Die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern sind enorm, weil die Beschaffungsstrategien der Versorger unterschiedlich sind. Eine drei- oder vierköpfige Familie könnte laut Verivox nahezu 500 Euro im Jahr sparen, was genug Anreiz bietet, um sich eingehend mit dem Thema zu befassen.
Der Anbieterwechsel an sich ist relativ einfach umzusetzen. Zu aller erst rufen Sie einen Tarifrechner auf. Die Seite Verivox stellt diese Einrichtung zur Verfügung, in die die eigene Postleitzahl und der zu erwartende Jahresverbrauch eingetragen werden. Weil sich die Verbrauchswerte in der Regel nur unwesentlich von einem Jahr zum anderen verändern, können Sie den Jahresverbrauch auf der aktuellen Abrechnung Ihres alten Versorgers ablesen. Die für den eigenen Wohnort günstigsten Tarife werden daraufhin angezeigt.
Doch es ist nicht ratsam, einfach den günstigsten Anbieter zu wählen, der ganz oben steht. Manche Anbieter verlangen Kaution oder Vorkasse. Von denen sollte man die Finger lassen. Rutscht das Unternehmen in die Insolvenz, ist das als Vorkasse gezahlte Geld vermutlich auf nimmer Wiedersehen verschwunden. Die Anbieterliste informiert auch über die bisherige Kundenzufriedenheit, wovon die Wechsel-Entscheidung unbedingt auch beeinflusst werden sollte.
Eine Vielzahl der neuen Anbieter übernimmt alle Formalitäten, sogar die Kündigung für den alten Versorger. Außerdem ist die Sorge unbegründet, dass der Anbieterwechsel misslingt und Sie anschließend kein Gas mehr erhalten. Der Gesetzgeber hat vorgesorgt und lässt keinen Verbraucher im Kalten sitzen – sogar bei einem Anbieterwechsel.
Trotz all der Kostenersparnisse durch den Anbieterwechsel darf auch das eigene Heizverhalten einmal genauer beleuchtet werden. Sind Fenster im Winter auf dauerhafter Kippstellung, kühlen Räume völlig aus, was ein übermäßiges Heizen nach sich zieht. Öffnen Sie die Fenster hingegen vollständig und führen eine fünf- bis zehnminütige Stoßlüftung durch, wird die Luft im Raum ausgetauscht, doch die Wände bleiben warm und heizen die frische Luft wieder mit auf.
Am Abend isoliert ein geschlossener Rollladen zusätzlich. Darüber hinaus ist es für Heizungen besser, wenn sie frei hängen und nicht von Möbelstücken oder anderen Hindernissen wie Gardinen abgeschirmt werden. Erst dann zirkuliert die Luft effektiv im Raum. Laut Verivox sparen Gaskunden jährlich etwa 20 Prozent der Heizkosten ein, wenn sie diese schnell umsetzbaren und einfachen Ratschläge beherzigen. Kommt außerdem ein Anbieterwechsel dazu, können Sie der kommenden Abrechnung viel gelassener Entgegenblicken. (LB/BHB)